(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Bauernpräsident Rukwied dämpft Hoffnung auf sinkende Lebensmittelpreise.
Bauernpräsident Joachim Rukwied hat in einem Interview mit der FAZ davor gewarnt, dass die Lebensmittelpreise auch nach dem Ende der Corona-Pandemie auf einem höheren Niveau bleiben werden als vor dem Kriegsausbruch. Er betonte, dass Lebensmittel mehr wert seien und hierzulande mehr Wertschätzung erfahren müssten. Sein Appell an Verbraucher lautet daher, bewusst deutsche Produkte zu kaufen, um die heimische Landwirtschaft zu unterstützen. Obwohl deutsche Produkte teurer seien, greife der Handel noch oft auf Ware aus dem Ausland zurück, um Kosten zu sparen.
Für europaweiten Mindestlohn und gegen Laborfleisch
Um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Obst- und Gemüsebauern zu erhalten, sprach sich Rukwied für einen europaweiten Mindestlohn aus. Er äußerte sich auch skeptisch gegenüber der Entwicklung von Laborfleisch, da hierfür Zellen gewonnen und vermehrt werden müssten. Landwirte seien jedoch bereit, auf veränderte Markttrends zu reagieren und auch die Nachfrage nach Fleisch- und Milchalternativen zu bedienen.
Kein Potenzial für Cannabis-Anbau
Rukwied sieht für Landwirte wenig Potenzial im Anbau von Cannabis. Er erwartet keinen derartigen Konsum in dem Maße, dass Landwirte im großen Stil in den Anbau einsteigen können. Trotzdem betonte er, dass Landwirte bereit seien, auf neue Markttrends zu reagieren und ihre Produktion entsprechend anzupassen.