Anfang Dezember soll die seit Oktober 2016 andauernde Dauerbaustelle der Knollstraße endlich Geschichte sein. Dann wird der Verkehr – täglich rund 8.000 PKW und ein umfangreicher Busverkehr – wieder über diese Hauptachse zwischen der Dodesheide und der Innenstadt fließen können.
Etwas paradox an der Nachricht ist, dass Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, die beteiligten Bauunternehmen sowie Vertreter der Stadtwerke am Mittwochmittag durchaus stolz berichteten, dass man mit den Kanalarbeiten, die ursächlich für die lange Sperrung waren, inzwischen 12 Wochen vor dem ursprünglichen Zeitplan liegt!
Eigentlich eine gute Nachricht für alle Beteiligten, denn noch vor einigen Monaten sah es so aus, als ob man dem Zeitplan hinterherhinken würde.
Nun also ist man einerseits zwar schneller als im Zeitplan vermerkt – und trotz allem wird die Baustelle nicht eher fertig als geplant.
Schneller und dennoch nicht früher fertig
Hintergrund für diese paradoxe Situation, die sicherlich nicht nur auf Verständnis bei Anliegern wie Pendlern stoßen wird, ist die Taktung der einzelnen Arbeitspakete, die bereits vor einigen Jahren geplant wurde.
So orientieren sich die Straßenbauer auch an den Schulferien des nahen Schulzentrums Sonnenhügel (Sebastopol) und werden dort erst zu Beginn der Ferienzeit ihre Teermaschinen zum Einsatz bringen. Auch in Absprache mit dem AMEOS-Klinikum wurden Regelungen getroffen, die auf den Terminplan einwirken, der nun – trotz schnellerer Arbeit im Kanalbau – nicht kurzfristig umgeplant werden kann.
Mitte Oktober 2016 hatten die Stadt und die Stadtwerke-Netztochter mit dem Ausbau und der Neugestaltung der Knollstraße auf der Länge zwischen Klosterstraße und Hesselkamp begonnen, aufgeteilt in mehrere Bauabschnitte. „Wir erneuern die Regen- und Schmutzwasserkanäle, die Strom-, Gas- und Wasserleitungen, mehr als 100 Kanal- und Hausanschlüsse sowie knapp zwei Kilometer Straße“, so Oberbürgermeister Wolfgang Griesert zum Umfang der Arbeiten. „Diese Maßnahme war und ist ein bedeutendes Infrastrukturprojekt auch über den Stadtteil Sonnenhügel hinaus.“
Knollstraße dann für Jahrzehnte “baustellenfrei”
Der Straßenbau kostet insgesamt 3,5 Millionen Euro. 1,1 Millionen davon sind Landesmittel, so Griesert beim Pressetermin. Zu den Aufwendungen der Stadtwerke für den Neubau der Infrastruktur, gab es keine Angaben. Allerdings zeigte sich der Oberbürgermeister zuversichtlich, dass nun für sehr lange Zeit keine Baustelle mehr die Anlieger belasten wird. Bis eine vollständige Straßensanierung ansteht, dürften wohl 40 Jahre vergehen, die neu gebauten Kanalrohre sollten sogar doppelt solange halten.
Für zukünftige Aufgaben, wie Glasfaserverkabelung, stehen umfangreiche Leerrohre zur Verfügung, so dass dafür auf sehr lange Sicht keine Erdarbeiten mehr nötig sind.