Die wirtschaftlichen Aussichten für Deutschland im Jahr 2024 sind gemäß den Angaben des Bankenverbands eher trübe. Während sich die Lage bei der Inflation normalisieren soll, wird die Wirtschaft voraussichtlich stagnieren und der Bauboom der vergangenen Jahre laut Bankenverbandspräsident Christian Sewing zum Erliegen kommen.
Wirtschaftliche Prognosen für 2024
Christian Sewing, der Präsident des Bankenverbands, gab in den Funke-Mediengruppen (Freitagausgaben) zu verstehen, dass keine starke wirtschaftliche Erholung in Sicht sei. „Wir erwarten, dass das Wirtschaftswachstum auch im nächsten Jahr nah an der Nulllinie liegen wird.“ Allerdings gibt es auch einen Lichtblick: „Sollten die wirtschaftlichen und geopolitischen Risiken im kommenden Jahr allmählich nachlassen und die Inflation weiter sinken, dürften der private Konsum und die Investitionen wieder anziehen“, so Sewing.
Die Inflation und ihre Auswirkungen
Nach den hohen Inflationsraten der Jahre 2022 und 2023 soll laut Sewing die Lage 2024 wieder normal sein: „Im Jahresdurchschnitt sollte die Inflationsrate in Deutschland 2024 zwischen 2,5 und 3,0 Prozent liegen.“ Mit der Verringerung der Inflationsrate ist jedoch nicht sofort zu rechnen, im Gegenteil – „Im Dezember und Januar könnte die jährliche Teuerungsrate sogar zeitweilig wieder steigen“, warnt er. Als mögliche Ursachen hierfür nennt er das Auslaufen der Gas- und Strompreisbremse sowie die Wiedereinführung des vollen Mehrwertsteuersatzes von 19 Prozent in der Gastronomie.
Die Baubranche und ihre Herausforderungen
Problematisch wird es insbesondere am Bau: „Die in kurzer Zeit deutlich gestiegenen Zinsen und die schon seit längerem gestiegenen Baukosten wirken sich spürbar auf die Baubranche aus“, erklärt der Bankenverbandspräsident. Der Bauboom der vergangenen Jahre scheint somit vorbei zu sein. Die Nachfrage nach Krediten für Bau- und Sanierungsvorhaben hat deutlich abgenommen. Dennoch gibt es auch hier eine positive Nachricht: „Die Nachfrage nach Wohnraum ist weiterhin hoch. Die Immobilienpreise dürften sich im Jahr 2024 stabilisieren und im Anschluss wieder anziehen.“
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