Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Banken-Experte Hans-Peter Burghof erwartet trotz der Turbulenzen um SVB und Credit Suisse keine neue Finanzkrise: „So weit sind wir noch nicht, auch wenn der Zinsanstieg gerade einigen Geldhäusern zu schaffen macht“, sagte Burghof der „Rheinischen Post“. „Zentralbanken und Bankaufsicht müssen nun wachsam sein und die kleinen Krisen rasch eindämmen. Machen sie Fehler, kann daraus eine neue Finanzkrise werden.“
Die Schweizer Nationalbank habe entsprechende Schritte eingeleitet. Mit Blick auf Deutschland betonte Burghof: „Eigentlich stehen die deutschen Banken gut da. Probleme könnte es bei kleineren Sparkassen und Volksbanken geben, die besonders viele Anleihen haben. Diese Häuser wären vom Wertverfall der Anleihen besonders getroffen.“
Er wies aber auch daraufhin, dass diese Institute in ihre jeweilige Gruppe eingebunden sind, in der andere Institute von der neuen Zinssituation wiederum profitieren. Der Experte betonte: „Die Sparer müssen sich nicht sorgen. Wir haben eine gute Einlagensicherung in Deutschland. Banken sind heute viel besser kapitalisiert als 2008.“
Hans-Peter Burghof ist Professor für Bankwirtschaft an der Universität Hohenheim und hat sich als Erklärer der Finanzkrise 2007/08 einen Namen gemacht.
Foto: Frankfurter Bankentürme im Nebel, über dts Nachrichtenagentur