Um die steigende Zahl von Asylanträgen, vor allem durch die Flucht vieler Ukrainer nach Deutschland, zu bewältigen, hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) Hunderte von Leiharbeitern eingestellt. Die Kosten hierfür belaufen sich bisher auf etwa 22,34 Millionen Euro. Kritik an diesem Vorgehen kam von der Linken-Politikerin Clara Bünger, die statt Leiharbeit eine Umschichtung des vorhandenen Personals vorschlug.
Einsatz von Leiharbeitern beim Bamf
Laut der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) wurden seit Oktober 2022 insgesamt 855 Arbeitskräfte von Vermittlerfirmen ausgeliehen, um die Bearbeitung von Asylanträgen zu unterstützen. Aktuell sind etwa 420 Leiharbeiter für das Bamf tätig. Die Kosten für diesen Einsatz belaufen sich laut eines Bamf-Sprechers auf etwa 22,34 Millionen Euro.
Reaktion auf stark steigende Asylanträge
Hintergrund für diesen Schritt ist die stark gestiegene Zahl an Asylanträgen, vor allem durch die Flucht von über einer Million Ukrainern nach Deutschland. „Dieser sprunghafte Anstieg konnte mit dem dauerhaften Personalkörper des Bundesamtes nicht bewältigt werden“, teilte das Bamf der NOZ mit. Zuvor waren in den Jahren 2019 bis 2021 keine Leiharbeitskräfte beim Bamf im Einsatz.
Pläne von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD)
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte zuvor in der „Welt am Sonntag“ angekündigt, das Bamf mit 1.160 zusätzlichen Kräften stärken zu wollen. Laut NOZ liegen dafür bereits Mittel für 343 neue Planstellen „sowie weitere 817 Beschäftigungsmöglichkeiten für den Einsatz von befristet Beschäftigten und von Leiharbeitnehmenden“ im Haushalt bereit. Laut einer Ministeriumssprecherin soll der Einsatz dieser zusätzlichen Kräfte „vorwiegend auf den Asylbereich konzentriert“ sein.
Kritik von Linken-Politikerin Clara Bünger
Kritik an der Beschäftigung von Leiharbeitern kommt von der Linken-Politikerin Clara Bünger. „Leiharbeit ist keine Lösung“, sagte sie gegenüber der NOZ. Stattdessen fordert sie eine Umschichtung beim Bamf-Personal: „Um mit Personalengpässen umzugehen, könnte das Bamf zum Beispiel auf die Durchführung aufwändiger Dublin-Verfahren verzichten oder diese zumindest zurückfahren.“ Diese Verfahren, in denen entschieden wird, ob Asylbewerber in andere europäische Länder zurückgeschickt werden sollen, seien selten erfolgreich und verursachten viel Leid, so Bünger.
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