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„Ball im Savoy“ am Theater Osnabrück ist ein Abend voller Tempo, Farben und Witz

Die Jazz-Operette „Ball im Savoy“ von Paul Abraham, ein Meisterwerk der 1930er-Jahre, erlebt am Theater Osnabrück eine Inszenierung, die dem überschäumenden Geist dieses Genres mehr als gerecht wird. Unter der Regie von Felix Seiler wird das Stück zu einem ebenso witzigen wie visuell beeindruckenden Vergnügen.

Von Christoph Doerner

Ein Comic wird lebendig

Schon beim ersten Blick auf die Bühne von Hartmut Schörghofer wird klar: Hier trifft musikalisches Feuerwerk auf visuelle Experimentierfreude. Das Bühnenbild erinnert an eine schwarzweiße Graphic Novel – ein raffinierter Kontrast zu den knallbunten Kostümen von Linda Schnabel. Die Schwarzweiß-Ästhetik verleiht der Inszenierung eine fast surreale Note, während die Farbexplosionen der Kostüme den Charakteren eine lebendige, überzeichnete Dimension verleihen.

Überzeichnete Charaktere und komisches Timing

Diese Operette lebt von ihren schillernden Figuren, und das Ensemble lässt keinen Moment aus, um diese Überzeichnung mit vollem Einsatz auszuspielen. Veronika Hörmann als Daisy Parker Darlington und Hans Gröning als Mustafa Bey liefern dabei das komödiantische Highlight der Aufführung. Ihr Spiel ist voller überdrehter Gags, feiner Gestik und temporeichem Dialogwitz, der das Publikum immer wieder in Lachsalven ausbrechen lässt.

Jan Friedrich Eggers als Marquis Aristide und Susann Vent-Wunderlich als Madeleine überzeugen einmal mehr durch eine hinreißende Chemie. Ihre Szenen oszillierten zwischen charmantem Liebesspiel und pointiertem Schlagabtausch. Auch Susanna Edelmann als Tangolita bringt mit sinnlicher Eleganz und stimmlicher Virtuosität die Bühne zum Glühen.

Musik voller Jazz und Lebensfreude

Unter der Leitung von Daniel Inbal entfaltet das Osnabrücker Symphonieorchester die jazzige Leichtigkeit von Abrahams Kompositionen. Die Rhythmen swingen, die Melodien packen – und der Saal vibriert vor Energie. Besonders beeindruckend sind die choreografischen Einlagen von Bart de Clercq, die den jazzigen Charakter nicht nur musikalisch, sondern auch körperlich auf die Bühne bringen.

Ein Abend voller Witz und Nostalgie

„Ball im Savoy“ ist eine Hommage an die Leichtigkeit und Lebensfreude der Dreißigerjahre. Diese Inszenierung von Felix Seiler bringt die Essenz der Operette mit überbordender Spielfreude, musikalischer Brillanz und einer Prise Nostalgie auf den Punkt. Das Theater Osnabrück beweist, wie viel Potenzial im Genre der Operette steckt – wenn man es so frisch und frech präsentiert. Ein Abend voller Tempo, Farben und Witz!


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