Mehrere Dutzend teils sehr alte Bäume wurden im Januar im Natruper Holz gefällt. Hintergrund der wilden Holzerei im städtischen Waldgebiet war ein geplanter neuer Zaun für die Landesaufnahmestelle (LAB), die im ehemaligen Bundeswehrkrankenhaus untergebracht ist und direkt an das Waldstück grenzt. Passiert ist seither nichts. Wir haben nachgefragt.
Noch immer liegt ein Großteil der gefällten Bäume rings um das ehemalige Bundeswehrgelände im Wald herum. Kleinere Bäume, Äste und Gestrüpp wurden oft nur an den Rand der Waldwege geschleppt und erinnern so weiterhin an die Fällaktion zu Jahresbeginn.
Nachgefragt bei den Holzfällern und ihrem Auftraggeber
Unsere Redaktion fragte beim für die Baumfällarbeiten zuständigen Osnabrücker Service Betrieb (OSB) nach, warum denn die vielen inzwischen toten Bäume auch nach mehr als einem halben Jahr noch im Wald herumliegen?
Und auch von der in Braunschweig ansässigen zentralen Dienststelle der Landesaufnahmebehörde baten wir um Auskunft, warum denn der scheinbar so drängende Austausch des mit Stacheldraht bewehrten Zauns, der jahrzehntelang eine NATO-Anlage schützen konnte, noch nicht durchgeführt wurde?
Tote Bäume bleiben aus ökologischen Gründen im Wald
Die Antwort des städtischen Unternehmens OSB fiel sehr kompakt aus. Katrin Hofmann, Pressesprecherin der Osnabrücker Grün-Spezialisten, schrieb auf unsere Nachfrage: „Aus ökologischer Sicht soll Totholz als Nahrungsquelle -und Habitat für Vögel/Insekten nach Möglichkeit im Wald verbleiben.“
Neuer Zaun muss erst noch bestellt werden
Auf die Frage, warum auch knapp ein halbes Jahr nach der winterlichen Holzfällaktion noch keine Arbeiten am Zaun der ehemaligen Bundeswehrliegenschaft feststellbar sind, antwortete Hannah Buschmann von der LAB: „Die Ausschreibung für die Zaunanlage wird in Kürze veröffentlicht. Mit dem Baubeginn ist dann Ende Juli zur rechnen, sodass die Anlage zum Ende des Monats August fertiggestellt wird.
Anstelle des vielfach durchtrennten Maschendrahtzaunes wird ein Doppelstabmattenzaun verbaut, der es Außenstehenden erschwert unrechtmäßig in die Liegenschaft zu gelangen. Darüber hinaus wird diese Zaunanlage mit einen Übersteigungsschutz versehen, um das Eindringen in die Liegenschaft möglichst ausschließen zu können.“
Sammelunterkunft hat ein Problem mit unbefugten „Gästen“
Von Seiten der Landesbehörde wurde uns zusätzlich auch noch mitgeteilt, warum der alte Zaun aus den Zeiten des Kalten Krieges inzwischen nicht mehr ausreicht. Dazu Hannah Buschmann von der LAB: „In der Liegenschaft wurden in der Vergangenheit Asylbegehrende angetroffen, die versuchten Sachleistungen zu erschleichen bzw. unerkannt in der Liegenschaft übernachteten. Auf Grund der Fürsorgepflicht gegenüber den Bewohnerinnen und Bewohnern, vor allem aber den alleinreisenden Frauen und Kindern, wird auf die Sicherheit ein besonderes Augenmerk gelegt.“
„Selbstverständlich“, so die Landesbeamtin, ist es den Bewohnerinnen und Bewohnern möglich Besuch zu empfangen. „Dieser muss sich allerdings an der Wache ausweisen und an- sowie wieder abmelden.
Dazu werden Besucher in einem Besucherbuch erfasst. Sollten die Besucher das Gelände bis zum Ende der Besuchszeit um 22 Uhr nicht verlassen haben, wird eine Nachsuche veranlasst. Übernachtungen sind nur in begründeten Einzelfällen und nach Prüfung möglich. Dazu gehören beispielsweise die Möglichkeit der Unterstützung pflegebedürftiger Familienangehöriger oder die Wahrung des Familienverbunds.“
[mappress mapid=“467″]
[edsanimate_start entry_animation_type= „bounceIn“ entry_delay= „4.5“ entry_duration= „1.5“ entry_timing= „linear“ exit_animation_type= „“ exit_delay= „“ exit_duration= „“ exit_timing= „“ animation_repeat= „1“ keep= „yes“ animate_on= „load“ scroll_offset= „“ custom_css_class= „“][edsanimate_end]