Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zieht eine Beteiligung deutscher Soldaten an einer möglichen Friedenstruppe im Nahen Osten in Betracht. In einem Interview mit dem „Stern“ verwies sie auf die Verantwortung Deutschlands, internationale Sicherheitsgarantien mit zu tragen, und verglich die potenzielle Rolle Deutschlands in Nahost mit der der Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg.
Internationale Sicherheitsgarantien für den Frieden
Für eine langfristige Friedensordnung im Nahen Osten sind laut Bundesaußenministerin Annalena Baerbock internationale Sicherheitsgarantien notwendig. Diese sollen sicherstellen, „dass von Gaza nie wieder Terror gegen Israel ausgeht. Und dass die Palästinenser sicher in einem eigenen Staat leben können“, so Baerbock im „Stern“. Sie hatte bereits auf einer Sicherheitskonferenz in Israel argumentiert, dass Deutschland seinen Beitrag zu diesen Garantien leisten sollte, angesichts seiner Rolle als vertrauenswürdiger Freund Israels.
Vergleich mit der Nachkriegszeit in Deutschland
Die Grünen-Politikerin zieht eine Parallele zur Rolle der Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg, die neben dem wirtschaftlichen Wiederaufbau durch ihre Präsenz die Sicherheit gewährleistet hätten, „dass von deutschem Boden nie wieder Krieg ausgehen wird.“ Dies sei der Grundstein für den dauerhaften Frieden mit den Nachbarn gewesen. Baerbock sieht hierin eine Verpflichtung für Deutschland: „Wenn Deutschland irgendwann seinen Beitrag leisten kann, dass der Nahe Osten das gleiche große Glück erlebt, dann sollten wir dies auch tun.“
Befreiung einer deutsch-israelischen Familie
Zudem äußerte sich Baerbock zu einer Geiselnahme durch die Hamas. Die Befreiung einer deutsch-israelischen Familie bezeichnete sie als „eine der schönsten Nachrichten“ ihrer Amtszeit. Bei ihrem ersten Israel-Besuch hatte sie den Familienvater Yoni Ascher getroffen. Nach dem Erlebnis seiner inhaftierten Familie auf einem Video zeigte sie Entschlossenheit: „Ich habe mir geschworen: Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, dass Yoni Ascher seine Familie wieder in die Arme schließen kann.“ Mitte November erhielt sie schließlich während des Grünen-Parteitags die Nachricht von der Freilassung der Familie.
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