Nach dem schweren Unfall mit einem Sattelzug im Dissener Autobahntunnel am Donnerstagvormittag (30. Mai 2024) musste die Autobahn 33 in Richtung Diepholz/Osnabrück den ganzen Tag lang für aufwändige Bergungsarbeiten voll gesperrt bleiben.
Die Zugmaschine konnte vergleichsweise einfach geborgen und abtransportiert werden. Die Freiwillige Feuerwehr Dissen begleitete diesen Arbeitsschritt, um auf Brand- und Umweltgefahren durch auslaufende Betriebsstoffe reagieren zu können.
Herausfordernd war jedoch die Bergung des umgekippten Aufliegers in dem flachen Tunnel. Ein klassischer Kraneinsatz war aufgrund der niedrigen Deckenhöhe unmöglich. Zudem hatte der Trailer einen Container mit losem Schüttgut geladen, das beim Unfall an die Stirnwand gerutscht war. Die ungleiche Lastverteilung und den durch den Unfall nach oben aufgebeulten Container galt es besonders zu berücksichtigen.
Mehrere Bergungsunternehmen beteiligt
Die Bergungsspezialisten stellten deshalb ein Team aus drei Fachunternehmen zusammen, die mit unterschiedlichen Expertisen, Ausrüstungen und Fahrzeugen gemeinsam ans Werk gingen.
Mit einem Kranwagen und dem Ausleger eines Bergefahrzeuges für LKW wurde der Container zunächst ein paar Zentimeter angehoben, um darunter Drucklufthebekissen zu platzieren. Damit konnte der Container mit einem großflächig verteilten Druck auf die Außenwand angehoben werden. Das minimierte das Risiko, dass die Containerwand durch die Last des Schüttgutes beim Aufrichten zerbrach.
Auflieger wird mit Hebekissen aufgerichtet
Beim Aufrichten kippte der Trailer mit Container im letzten Moment geplant zurück auf die Räder. Damit er sich dabei nicht aufschaukelte und erneut umfiel, wurde die Bewegung durch mit Luft gefüllte Auffangkissen abgefangen.
Gegen 19 Uhr stand der Auflieger dann wieder und konnte für den Abtransport vorbereitet werden. Anschließend erfolgten noch Aufräum- und Reinigungsarbeiten, bevor die Autobahn durch den Tunnel wieder freigegeben werden konnte.