Der Vorstandsvorsitzende Christoph Hüls verlässt die Stadtwerke Osnabrück vorzeitig zum 30. Juni 2022. / Foto: Stadtwerke Osnabrück / Bettina Meckel-Wolff
Christoph Hüls wird die Stadtwerke Osnabrück im Sommer verlassen. Die Tätigkeit des Vorstandsvorsitzenden endet vorzeitig zum 30. Juni 2022. Hüls übernimmt mit seinem Rückzug die Verantwortung für das außerordentlich schlechte Jahresergebnis 2021.
„Das angekündigte Minus in zweistelliger Millionenhöhe sorgt für immens viel Verunsicherung im und um unser Unternehmen“, erläutert Christoph Hüls. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten benötigen die Stadtwerke jedoch größtmögliche Stabilität. Die derzeitige Verunsicherung dürfe sich keinesfalls festsetzen. „Ich habe daher beschlossen, mein Amt zur Verfügung zu stellen, damit das Unternehmen wieder in ruhigeres Fahrwasser gerät.“ Der Aufsichtsrat hat in seiner jüngsten Sitzung dem Angebot der Vertragsauflösung zugestimmt. Hüls gilt als Treiber für das umstrittene Pyrolysewerk am Piesberg.
Stadt braucht starke Stadtwerke
„Im Namen des Aufsichtsrates bedanke ich mich bei Christoph Hüls für seinen großen Einsatz für unsere Stadtwerke“, sagt die Aufsichtsratsvorsitzende, Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. In seiner Amtszeit seien Maßnahmen zur Zukunftsfähigkeit der Stadtwerke vorbereitet worden. Schließlich gelte es, die gewaltigen Aufgaben der Energiewende, der Mobilitätswende und der digitalen Transformation vor Ort zu gestalten. „Auf die internationalen Veränderungen auf dem Energiemarkt, die maßgeblich auch durch den Krieg in der Ukraine getrieben werden, müssen wir uns einstellen. Und dafür brauchen wir starke Stadtwerke“, betont die Osnabrücker Oberbürgermeisterin. Der Aufsichtsrat bemühe sich derzeit um eine Lösung für den Übergang an der Stadtwerke-Spitze. Dies habe mit Blick auf das bevorstehende altersbedingte Ausscheiden von Mobilitätsvorstand Dr. Stephan Rolfes Priorität.
Amtsantritt 2017
Christoph Hüls war zum 1. Januar 2017 zum Vorstandsvorsitzenden der Stadtwerke Osnabrück gewählt worden. Zuvor war der 57-jährige Geschäftsführer der Stadtwerke Detmold. Anfang 2021 hatte der Aufsichtsrat den Vertrag des Vorstandsvorsitzenden um weitere fünf Jahre bis zum 31. Dezember 2026 verlängert. Im März dieses Jahres hatten die Stadtwerke Osnabrück mitgeteilt, dass das Geschäftsjahr 2021 mit einem Defizit in zweistelliger Millionenhöhe abgeschlossen wird. Das genaue Jahresergebnis wird im Rahmen der Jahreshauptversammlung im Sommer veröffentlicht.