Während landesweit die Zahl der Bewerber deutlich sinkt, gibt es auf der Nachfrageseite in Osnabrück eine Entwicklung gegen den Trend.
Dennoch ist das Verhältnis Bewerber zu freien Stellen nahezu ausgeglichen, das zeigen die heute veröffentlichten Zahlen der Agentur für Arbeit Osnabrück.
3.568 Stellen meldeten die Betriebe bis jetzt, das ist ein Zuwachs von 8,3 Prozent (bzw. 272 Stellen) im Vergleich zum Vorjahr. Nach Zahlen der Agentur für Arbeit Osnabrück nahm gleichzeitig auch die Zahl der Bewerber leicht zu – um 1,1 Prozent auf 3.539.
Das ist „eine erstaunliche Entwicklung“, so Christiane Fern, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Osnabrück. „Landesweit geht der Trend bei den Bewerbern in die entgegengesetzte Richtung.“ Für das Land Niedersachsen liege die Zahl der Bewerber um sieben Prozent unter dem Vorjahreswert. Dies sei vor allem den stetig kleiner werdenden Schulabschlussjahrgängen zuzuschreiben.
Der Kampf um Auszubildende hat begonnen
Die höhere Zahl an derzeit gemeldeten Stellen schreibt die Arbeitsmarktexpertin vor allem dem härteren Kampf um Auszubildende zu. „Viele Unternehmen melden ihre Stellen mittlerweile früher und nutzen die Zeit, um gute Leute zu finden“, sagt Christiane Fern. Daher sei aber noch nicht sicher, dass zum Ausbildungsstart im Herbst insgesamt mehr Plätze zur Verfügung stünden.
Schulabgänger sollen nicht nur an den Wunschausbildungsplatz denken
Die ungleiche Entwicklung zwischen gemeldeten Ausbildungsstellen und Bewerbern sieht Fern nicht als dramatisch an. Es habe wenig Sinn, die nackten Zahlen einander gegenüber zu stellen. In den vergangenen Jahren habe es immer wieder Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage gegeben. „Beide Seiten müssen aber flexibler werden“, appelliert die Chefin der Arbeitsagentur. „Wer seinen Wunschausbildungsplatz nicht findet, kann auch einen verwandten Beruf in Erwägung ziehen. Die Arbeitgeber wiederum sollten auch Bewerbern und Bewerberinnen eine Chance geben, die auf den ersten Blick nicht perfekt erscheinen.“ Mit Unterstützung könnten auch diese sich als Gewinn entpuppen.
Quelle: PM Arbeitsagentur Osnabrück
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