Für den Einzelhandel und das Stadtmarketing sicher ein ganz schlechtes Signal: Ausgerechnet am “Westfalentag” (Allerheiligen ist im benachbarten NRW ein Feiertag) ruft die Gewerkschaft ver.di zum Streik in Osnabrück auf.
Ab 12:00 Uhr soll in Osnabrück eine zentrale Kundgebung der Streikenden stattfinden, die auf dem Platz der Deutschen Einheit vor dem Theater beginnt. Die Organisatoren rechnen mit etwa 500 Teilnehmern, von denen viele aus anderen Städten Niedersachsens anreisen. Offiziell sind 200 Teilnehmer bei der Stadt angemeldet. Der Streik schließt einen Demonstrationszug durch die Geschäftszone der Innenstadt ein, der um 14:15 Uhr enden soll.
Vor allem größere Geschäfte in Osnabrück vom Streik betroffen
Die Auswirkungen des Warnstreiks auf Kunden und Geschäfte sind ungewiss. Vor allem große Einzelhandelsketten wie Ikea, H&M, Edeka und Kaufland werden voraussichtlich betroffen sein.
Die Gewerkschaft Verdi fordert in den Verhandlungen eine Erhöhung der Stundenlöhne um 2,50 Euro, zusätzlich sollen Azubis 250 Euro mehr erhalten. Insgesamt haben die Tarifparteien im Tarifbereich Niedersachsen/Bremen fünf gescheiterten Verhandlungsrunden hinter sich.
Arbeitgeber im Handel sehen sich unter Druck und bieten bereits Plus von über 5%
Die Arbeitgeber bieten eine Lohnerhöhung von durchschnittlich 5,3 Prozent im Einzelhandel und 5,1 Prozent im Groß- und Außenhandel an und verweisen auf die angespannten Lage im Handel durch Corona, Inflation und Online-Konkurrenz. Die Tarifverhandlungen werden separat für die 16 Bundesländer geführt, wobei die letzte Runde für Niedersachsen/Bremen am 22. September stattfand und ein weiterer Termin noch nicht festgelegt ist.