Die Auschwitz-Überlebende Eva Umlauf hat CDU-Chef Friedrich Merz davor gewarnt, durch politische Zusammenarbeit mit rechten Kräften die demokratischen Grundsätze zu gefährden. In einem offenen Brief in der „Süddeutschen Zeitung“ fordert die 82-Jährige ein Umdenken in der Zusammenarbeit mit rechtsextremen Parteien und appelliert an die CDU, Kompromisse mit anderen demokratischen Parteien zu suchen.
Warnung vor Zusammenarbeit mit der AfD
Eva Umlauf, die 1944 mit ihrer Mutter in das Vernichtungslager Auschwitz gebracht wurde, äußert starke Bedenken gegen die jüngsten Entscheidungen der CDU. In ihrem Brief an Friedrich Merz, den CDU-Partei- und Fraktionschef, kritisiert sie die gemeinsame Abstimmung der CDU mit der AfD am Mittwoch im Bundestag scharf. Diese Entscheidung habe, so Umlauf, „die demokratische Brandmauer in ihren Grundfesten erschüttert“. Sie warnt davor, dass eine weitere Zusammenarbeit am Freitag im Bundestag diese Brandmauer gar „niederreißen“ könnte.
Appell an Friedrich Merz
Die gelernte Psychotherapeutin fordert Merz in ihrem offenen Brief auf, den Kurs zu ändern: „Gehen Sie auf die anderen demokratischen Parteien zu, finden Sie Kompromisse“, zitiert die „Süddeutsche Zeitung“ Umlauf. Sie bittet den CDU-Chef eindringlich: „Tun Sie das nicht. Kehren Sie um, Herr Merz, so schwer es Ihnen auch fallen mag.“
Lehren aus der Geschichte
Eva Umlauf zieht in ihrem Brief Parallelen zur Geschichte der Weimarer Republik und der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Sie schreibt, dass durch eine Kooperation mit rechtsextremen Kräften wie damals mit Hitler und der NSDAP die Grundlagen der Demokratie untergraben werden könnten. „Wir alle wissen, wie deutsche Politiker schon einmal dachten, man könne mit Hitler und der NSDAP zusammenarbeiten. Sie im Zaum halten“, so Umlauf. „Und in wenigen Jahren wurde aus unserer Demokratie eine Diktatur. Wurde aus Frieden Krieg.“
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