Die Fahrt macht Spaß, aber sie ist schnell zu Ende. Die Feldbahn mit ihren offenen Sitzen rattert bisher nur einen guten Kilometer am Piesberg entlang. Das soll sich bald ändern, wird aber einiges kosten – 1,35 Millionen Euro insgesamt. Stefan Wenzel, niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz brachte den Förderbescheid persönlich aus Hannover. Diese Hilfe macht den Ausbau der gemütlichen Bahn möglich (HASEPOST berichtete).
Hoch oben auf dem roten Aussichtsturm Felsrippe im Kultur- und Landschaftspark Piesberg holte der Minister den braunen Umschlag mit dem begehrten Förderbescheid hervor und überreichte ihn an Oberbürgermeister Wolfgang Griesert.
Die Feldbahn soll in Zukunft dreimal so lang unterwegs sein: vom Museum für Industriekultur am Piesberg über den Stüveschacht in den Wallenhorster Ortsteil-Lechtingen. „Es ist das erste Mal, dass Wallenhorst einen Bahnhof bekommt“, scherzte Wolfgang Griesert und sein Wallenhorster Kollege Otto Steinkamp gab ihm lächelnd Recht.
Strecke bald fast 4 Kilometer lang
Die Bahn, die vom Verein „Museum für feldspurige Industriebahnen Osnabrück-Piesberg“ ehrenamtlich betrieben wird, wird in Zukunft in Richtung Norden insgesamt 3,7 Kilometer um den Piesberg tuckern. Es werden nicht nur neue Schienen verlegt, es werden auch Halte- und Ausweichstationen sowie ein neuer Endbahnhof in der Nähe des Parkplatzes Grubenweg in Lechtingen gebaut.
1,35 Millionen Euro kostet das Projekt. Daran beteiligen sich die Europäische Union mit 673.500 Euro und das Land Niedersachsen mit 202.050 Euro. Die Stadt Osnabrück bezahlt 211.450 Euro, Natur- und Geopark TERRA.vita ist mit 225.000 Euro dabei und die Gemeinde Wallenhorst mit 35.000 Euro.
Hauptsumme aus Brüssel und Hannover
65 Prozent der Summe tragen also die EU und das Land Niedersachsen. Bevor Minister Stefan Wenzel seinen Umschlag mit dem Förderbescheid zücken konnte, wurden sein Kreislauf und der aller Teilnehmer auf Trab gebracht: Nach der Fahrt mit der Feldbahn ging es hoch hinaus über die Südstiege zur Felsrippe. Die Fahrt mit dem Bus lehnten die Teilnehmer dankend ab. 269 Stufen führen zum höchsten Punkt der Stadt. Minister Wenzel bewies Kondition und hatte auch ein Auge für die Umgebung, für die Arbeiten im Steinbruch, für die Natur im Mai und die Hinweistafeln auf dem steilen Weg nach oben.
„Der Piesberg hat sich aus einer Industriebrache zu einem artenreichen Refugium entwickelt. Über die Jahre hat sich die Natur die Steinbruchflächen in vielfältiger Art zurückerobert“, sagte Umweltminister Stefan Wenzel. „Mit der Richtlinie Landschaftswerte wollen wir bewusst Angebote fördern, die auch Menschen mit Einschränkungen die Möglichkeit geben, die Natur zu erkunden und zu genießen. Dies wird mit der Erweiterung der Feldbahn hervorragend gelingen.“
Hier geht es zur Homepage der Feldbahn am Piesberg.
Auf der Aussichtsplattform kann der Blick schweifen und geht auch über die Grenzen der Kommunen hinweg. „Wir sind nicht nur bei der Feldbahn auf einer Spur“, betonte Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, „aber hier funktioniert die Zusammenarbeit mit dem Landkreis und der Gemeinde Wallenhorst offensichtlich ganz ausgezeichnet.“
Die Feldbahn fährt jeden ersten und dritten Sonntag im Monat von 10 bis 18 Uhr, im Abstand von circa 20 Minuten.
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Fotos: Stadt Osnabrück, Silke Brickwedde