HASEPOST
 
HASEPOST

Aus Alt mach Neu: Osnabrückerin näht aus kaputten Schirmen Regenponchos

Marleen Samland näht in ihrer Küche seit etwa einem Dreivierteljahr Regenponchos. Dafür nutzt sie kaputte oder alte Regenschirme und gibt dem Nylon- oder Polyesterstoff ein zweites Leben. Entstanden ist die Idee der Osnabrückerin aus einem Uniprojekt.

An einem stürmischen und regnerischen Herbsttag kam Marleen Samland die Idee für ihre upgecyclten Regenponchos. „Durch Regen und Wind lagen in Gebüschen und auf den Straßen ganz viele Regenschirme. Da habe ich mich gefragt, was man daraus noch machen könnte“, erzählt sie. Passend, dass sie zu dieser Zeit an einem Uniprojekt arbeitete. Schnell wurde aus der Idee Wirklichkeit und die Osnabrückerin nähte aus gefundenen Schirmen einen ersten Regenponcho.

Ponchos gestaltet die Studentin in den buntesten Farben und Mustern. / Foto: Krüger
Ponchos gestaltet die Studentin in den buntesten Farben und Mustern. / Foto: Krüger

Knapp 40 Ponchos sind bereits in ihrer Küche entstanden

„Nicht nur im Freundeskreis, sondern auch in der Uni habe ich gutes Feedback bekommen“, so Samland. „Daraus habe ich dann eine kleine Leidenschaft entwickelt.“ Mittlerweile hat sie rund 40 Ponchos für Erwachsene und Kinder genäht. Doch bis ein Poncho fertig ist, vergehen einige Stunden.

Auch schlicht und gedeckt ist möglich. / Foto: Krüger
Auch schlicht und gedeckt ist möglich. / Foto: Krüger

Zunächst löst die Studentin die Bespannung von den kaputten Schirmen, wäscht anschließend den Stoff und bügelt ihn wenn nötig. Erst dann geht es für die 28-Jährige an die Nähmaschine. Für einen Poncho benötigt sie etwa einen Nachmittag. „Für einen großen Poncho brauche ich drei Schirme, für einen Kinderponcho einen.“ Die ersten vier Regenjacken hat Samland vollständig aus gefunden Schirmen erstellt, auch über eBay-Kleinanzeigen und einer Großspende aus ihrer Heimatgemeinde Bohmte konnte sie weitere Projekte realisieren. Dabei ist jeder Poncho – ob bunter Mustermix oder schlicht – ein Unikat.

Kreatives Hobby neben dem Studium

Zuletzt wird das fertige Regengewand dann mit Kordeln, Reißverschluss und Kapuze versehen. Einige lassen sich praktisch mit einem Band zu einem kleinen Päckchen verschnüren und platzsparend im Rucksack verstauen. Mit dem reflektierenden Stoffstreifen, der von der Osnabrückerin in den Poncho eingearbeitet wird, ist der Träger oder die Trägerin auch im Dunkeln zu sehen. „Für mich ist das derzeit einfach ein tolles Hobby“, sagt die 28-Jährige. Zur Nähmaschine, die heute mitten in ihrer Küche steht, kam sie erst durch das Deutsch- und Textil-Studium. „Der Poncho war quasi einer meiner ersten Nähversuche.“ Heute traut sie sich auch schon an andere Projekte. „Ich habe kürzlich eine Hose genäht“, freut sie sich. „Ich habe dadurch ein bisschen die Scheu vorm Nähen verloren.“

Über vier Stunden dauert allein das Nähen eines Ponchos. / Foto: Schulte
Über vier Stunden dauert allein das Nähen eines Ponchos. / Foto: Schulte

Mit ihren sogenannten reponch’s möchte die Studentin auch zum Nachdenken anregen. „Viele Dinge können re- oder upgecyclet werden.“ Wer noch einen defekten Schirm zu Hause hat und keine Verwendung mehr dafür, kann sich bei Mareen Samland per Mail oder auf Instagram melden. Zuletzt präsentierte sie ihre Ponchos am vergangenen Sonntag auf dem Handmade-Flohmarkt im Haus der Jugend. Für große Ponchos nimmt sie derzeit 50 Euro, Kinderponchos kosten 30 Euro. Erworben werden können die Designs vorerst via Instagram. „Ich bin aber auch schon mit Osnabrücker Geschäften im Gespräch“, verrät sie.

Im Dunkeln reflektieren die Ponchos - damit sind auch Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer im Dunkeln sichtbar. / Foto: Krüger
Im Dunkeln reflektieren die Ponchos – damit sind auch Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer im Dunkeln sichtbar. / Foto: Krüger


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

 
Jasmin Schulte
Jasmin Schulte
Jasmin Schulte begann im März 2018 als Redakteurin für die Hasepost. Nach ihrem Studium der Germanistik und der Politikwissenschaft an der Universität Vechta absolvierte sie ein Volontariat bei der Hochschule Osnabrück. Weitere Stationen führten sie zu Tätigkeiten bei einer lokalen Werbeagentur und einem anderen Osnabrücker Verlag. Seit März 2022 ist Jasmin Schulte zurück bei der HASEPOST und leitet nun unsere Redaktion. Privat ist Jasmin Schulte als Übungsleiterin tätig, bloggt über Literatur und arbeitet an ihrem ersten eigenen Roman.

  

   

 

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion