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Aufruf zum Frieden: Ausstellung im Museumsquartier Osnabrück zeigt Werke von Barlach und Kollwitz

Das Museumsquartier Osnabrück präsentiert vom 23. Juni bis zum 20. Oktober 2024 die Ausstellung „BARLACH | KOLLWITZ – Nie wieder Krieg“, die etwa 100 Werke der Künstler Ernst Barlach und Käthe Kollwitz zeigt. Beide nutzten ihre Kunst, um nach den Schrecken des Ersten Weltkriegs einen öffentlichen Dialog über Frieden und Gerechtigkeit anzustoßen. Kollwitz’ bekanntestes Werk, das Anti-Kriegsplakat „Nie wieder Krieg“ von 1924, wurde zur Ikone der Friedensbewegungen der 1970er und 1980er Jahre und ist heute aktueller denn je.

Gegenseitige Hochachtung verband Barlach und Kollwitz

Barlach und Kollwitz verband eine gegenseitige Hochachtung und künstlerische Inspiration. Beide waren Mitglieder der Berliner Secession und traten 1919 der Preußischen Akademie der Künste bei. Unter der NS-Diktatur wurden ihre Werke als entartet bezeichnet und aus der Öffentlichkeit entfernt, außerdem mussten beide die Akademie verlassen.

Neue Ausstellung im Museumsquartier Osnabrück. / Foto: Dominik Lapp
Am 23. Juni wird die Ausstellung eröffnet, die dann bis zum 20. Oktober 204 zu sehen ist. / Foto: Dominik Lapp

 

Käthe Kollwitz spezialisierte sich auf Druckgrafik und Zeichnung, wobei sie eine unverwechselbare Bildsprache entwickelte. Sie betonte oft den Einfluss von Barlachs Werk auf ihr eigenes Schaffen. Barlachs “Schwebender Engel” von 1927 trägt die Gesichtszüge von Kollwitz – ein unbewusstes, aber bedeutungsvolles Detail.

Ernst Barlach setzte sich in seinen Werken, besonders mit Ehrenmalen in Kiel, Magdeburg, Güstrow und Hamburg, für einen entschiedenen Pazifismus ein. Seine Kunst thematisiert die existenzielle Einsamkeit und menschliche Not und widersetzt sich damit der faschistischen Ideologie.

Ausstellung in Osnabrück ist Aufruf zum Engagement für Frieden

Die neue Ausstellung in Osnabrück, die in Kooperation mit der Ernst Barlach Museumsgesellschaft Hamburg sowie mit Unterstützung des Instituts für Auslandsbeziehungen Stuttgart, den Ernst Barlach Museen in Wedel und Ratzeburg sowie privaten Leihgebern entstand, ist nicht nur eine Reflexion über vergangene Kriege, sondern auch ein Aufruf zum aktiven Engagement für Frieden und Menschlichkeit. Sie fordert zur Auseinandersetzung mit Gewalt in all ihren Formen auf und stellt heraus, dass Frieden aktives Engagement für Gerechtigkeit, Menschenrechte und soziale Verantwortung erfordert.

Neue Ausstellung im Museumsquartier Osnabrück. / Foto: Dominik Lapp
Neben Plastiken sind auch Zeichnungen und Grafikdrucke in der Ausstellung zu sehen. / Foto: Dominik Lapp

„Diese Ausstellung geht unter die Haut“, versprach Museumsdirektor Nils-Arne Kässens bei einem Pressetermin am Donnerstag (20.06.). Er sagte außerdem, dass “Nie wieder Krieg” eine utopische Forderung darstelle, weshalb es umso wichtiger sei, sich dafür einzusetzen. „Frieden ist zuallererst eine Haltung“, erklärte Kässens. „Jeder von uns kann durch persönliches Engagement oder die Verteidigung demokratischer Grundrechte dazu beitragen.“ Die Ausstellung solle dazu anregen, über die Bedeutung von Frieden und Freiheit nachzudenken und diese Werte aktiv zu leben und zu verteidigen.

Katharinenkirche wird zusätzlich zum Ausstellungsort

Das Besondere: In Zusammenarbeit mit der Osnabrücker Kulturkirche St. Katharinen wird ein Begleitprogramm angeboten, in dessen Rahmen während der Ausstellung drei Skulpturen von Barlach, darunter der „Schwebende Engel“, in der Katharinenkirche zu sehen sind. Die Ausstellung im Kulturgeschichtlichen Museum ist vom 23. Juni bis 20. Oktober 2024 dienstags bis freitags von 11 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 8 Euro und für Ermäßigungsberechtigte 6 Euro. Menschen unter 18 Jahren, Studierende und Geflüchtete erhalten freien Einritt. Mit der Eintrittskarte können auch die Dauerausstellungen im Kulturgeschichtlichen Museum und im Felix-Nussbaum-Haus besucht werden.


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Dominik Lapp
Dominik Lapp
Dominik Lapp ist seit 2023 Redaktionsleiter der HASEPOST. Der ausgebildete Journalist und Verlagskaufmann mit Zusatzqualifikation als Medienberater, Social-Media- und Eventmanager war zuvor unter anderem als freier Reporter für die Osnabrücker Nachrichten, die Neue Osnabrücker Zeitung und das Meller Kreisblatt sowie als Redakteur beim Stadtmagazin The New Insider und als freier Autor für verschiedene Kultur-Fachmagazine tätig. Seine größte Leidenschaft gilt dem Theater, insbesondere dem Musical und der Oper, worüber er auch regelmäßig auf kulturfeder.de berichtet.

  

   

 

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