Immer wieder werden Umfrage-Ergebnisse veröffentlicht und Leserinnen und Leser fragen sich: Stimmt das denn wirklich, was die Umfrage aussagt? Oft tritt die Frage natürlich auf, wenn die eigene Meinung und Weltsicht nicht mit dem Ergebnis der Umfrage übereinstimmt. Aber die Frage ist berechtigt. Woher weiß man, dass eine Umfrage tatsächlich aussagekräftig ist?
Stichprobe von 1.000 ist für deutsche Bevölkerung repräsentativ
Es ist wohl allgemein bekannt, dass eine größere Stichprobe eine Umfrage repräsentativer macht. Das ist auch keine Überraschung, wenn man mal logisch drüber nachdenkt. Je mehr Leute befragt werden, desto mehr Meinungen werden einbezogen und auch Effekte wie die ‘Soziale Erwünschtheit’ bei Befragungen können berücksichtigt werden.
Die perfekte Studie wäre es ja, jede Person zu befragen. Doch das ist nicht immer möglich. Umfragen spiegeln ein grobes Meinungsbild, keine individuellen Meinungen. Die interessanten Fragen beziehen sich meistens auf die Gesellschaft, also große Bevölkerungsgruppen. Was ist also eine passende Stichprobe für eine Gruppe von etwa 83 Millionen Menschen (grob gerundete Bevölkerungszahl Deutschland)? Wissenschaftler haben natürlich verschiedene Meinungen, aber aktuell gilt als Faustregel: eine Stichprobe von mindestens 1.000 Befragten ist repräsentativ. Außer Frage steht: Mit steigender Menge an Befragten steigt die Repräsentativität der Umfrage.
Auch ein Blick auf den Urheber der Umfrage kann helfen
Wenn man mehr über die Repräsentativität einer Stichprobe erfahren will, ist die Größe wichtig, aber auch der Urheber der Umfrage und die Zusammenstellung der Stichprobe sind wichtige Indikatoren dafür, ob eine Umfrage und die anschließende Analyse sauber durchgeführt wurde.. Denn inwiefern eine Umfrage repräsentativ ist, hängt davon ab, wer und wie befragt wurde. Renommierte Umfrageinstitute, die nach anerkannten wissenschaftlichen Standards arbeiten, sind ein Indikator dafür, dass die Durchführung und Stichprobenzusammensetzung einer Studie so gewählt sind, dass sie repräsentativ ist.
Wann ist also eine Stichprobe repräsentativ?
Grundsätzlich gilt: Eine Umfrage gilt als repräsentativ, wenn die Ergebnisse von einem seriösen Urheber stammen und wenn die Stichprobe mindestens eine Größe von 1.000 Befragten hat. Wichtig ist und bleibt außerdem, dass die Ergebnisse im Kontext gelesen werden und bei mündlicher oder schriftlicher Weitergabe nicht verfälscht werden.