Welches interessante Gebilde entsteht gerade am Rathaus in Osnabrück? Zum Jubiläumsjahr des Westfälischen Friedens hat sich der Osnabrücker Künstler Volker-Johannes Trieb eine ganz besondere Kunstinstallation überlegt.
Weiße Mistgabeln, jede auf ein altes Stück Holz gespießt: Was sich zunächst abwegig anhört, verfolgt ein größeres Konzept. In den kommenden Tagen werden rund 1648 Mistgabeln an einem Metallgerüst vor dem Osnabrücker Rathaus befestigt. Es sind alte Mistgabeln, die in den letzten Wochen und Monaten von Osnabrückerinnen und Osnabrückern im Tausch gegen eine neue Mistgabel zusammengekommen sind. Sie wurden auf ein jahrhundertealtes Stück Holz gespießt und anschließend weiß lackiert – in der Farbe des Friedens.
Rund einen Monat lang soll die Kunstinstallation vor dem Rathaus zu sehen sein. Sie soll ein Mahnmal für den „einfachen Mann“ sein – nicht für Staatsoberhäupter. Ein Mahnmal für die Personen, die sich nicht mit ausgefallenen Waffen zur Wehr setzen konnten (und können), sondern nur ihren Hausstand haben. Volker-Johannes Trieb entfernt sich von den großen Machtkonstellationen, die Kriege ausmachen, und wendet sich der Mikroperspektive zu: dem „einfachen Mann“, der in den Krieg zog und sich mit gleichsam “einfachen” Mitteln wehren musste. Mit dem Projekt will er ein Zeichen für eine wehrhafte Demokratie setzen.