Man mag es kaum glauben, aber es ist schon beinahe zehn Jahre her, dass die britische Armee die Kasernen in Osnabrück verlassen hat. Nach dem 2. Weltkrieg kamen sie als Besatzer und Befreier vom Nationalsozialismus und wirkten viele Jahre in der Stadt. Aber auch nach ihrem Abzug finden sich bis heute immer wieder Spuren ihrer Existenz.

AFP

Eine dieser Spuren hat Friedhelm Scheel aus Westerkappeln gefunden. Er ist leidenschaftlicher Naturschützer und zum Schutz der Flora und Fauna regelmäßig in und um Osnabrück unterwegs – Auch auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz der britischen Armee in Achmer. Dort fand er das Schild, das auf Deutsch und Englisch auf Lebensgefahr durch Munition aufmerksam macht. Nach dem Abzug der Truppen Ende 2008/Anfang 2009 hatte sich wohl niemand darum gekümmert, dass die Schilder entfernt wurden.

Ein Schild mit Aussagekraft

„Obwohl anfänglich der Kontakt zwischen den britischen Soldaten und der Bevölkerung in Osnabrück nicht gewünscht war, wurden doch schnell Freundschaften geschlossen. Die Briten kauften in der Stadt ein, gingen in die Kneipen, heirateten deutsche Frauen,“ erklärt Dr. Thorsten Heese vom Museumsquartier. Über die lange Zeit der Besetzung entwickelten sich viele Kontakte und Beziehungen, die zum Teil bis heute bestehen. „Doch man darf auch nicht vergessen, dass die Soldaten Besatzer waren“, betont Heese. „Deswegen hat dieses Schild eine solche Aussagekraft. Zwar wurden die Soldaten meistens als friedlich wahrgenommen, trotzdem führen sie nun mal Kriege“. Das sollte man nicht vergessen.

Das Schild hat seinen Platz gefunden

So sieht das auch der Finder, Friedhelm Scheel, der das Fundstück mühevoll gereinigt und zurecht gebogen hat: „Ich wollte nicht, dass diese Geschichte in Vergessenheit gerät, deswegen habe ich das Schild dem Museum gespendet. Hier hat es seinen Platz gefunden“. Derzeit wird das Warnschild genauesten untersucht und dann in den Inventar des Museums übergehen. Was danach passiert ist noch nicht geklärt. Vielleicht wird das Objekt im nächsten Jahr zum Thema „80 Jahre Beginn des zweiten Weltkrieges“ zu sehen sein.

Foto: Monique Müller