Es werden immer mehr: Inzwischen schätzt die Stadtverwaltung die Zahl der Bürger, die wegen einer Weltkriegsbombe in der Nacht zu Dienstag Ihre Häuser und Wohnungen verlassen müssen auf 4.200.
UPDATE (17:30 Uhr) unten auf dieser Seite.
Zuerst war noch von etwa 4.000 Betroffenen die Rede, inzwischen sollen auch Teile der Dodesheide zusätzlich zum Widukindland und Teilen der Gartlage evakuiert werden.
Der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg wurde bei Sondierungsarbeiten gefunden. Die Bombe über einen chemischen Zünder verfügt, muss der Sprengkörper noch im Laufe des Abends entschärft werden.
Ein Bereich von 1.000 Metern um den Fundort muss evakuiert werden. Etwa 4.200 Menschen innerhalb des markierten Bereichs in der Karte (unten) müssen bis 17.30 Uhr das Evakuierungsgebiet verlassen.
Nach Informationen unserer Redaktion liegt der Fundort der Bombe in unmittelbarer Nähe zur Eisenbahnverbindung zwischen dem Ruhrgebiet und Hamburg.
Hier wird evakuiert:
Eine genaue Straßenliste liegt aktuell (17:00 Uhr) noch nicht vor.
Zwei Evakuierungszentren werden eingerichtet
Wegen der besonderen Corona-Situation werden ab 18 Uhr zwei Evakuierungszentren eingerichtet: Gesamtschule Schinkel und Schulzentrum Sonnenhügel. Alle Anwohner werden gebeten, sich schon jetzt auf ihre Evakuierung vorzubereiten und ihre Wohnungen bis 17.30 Uhr zu verlassen. Informationen, wer sich im Evakuierungsgebiet befindet, können über die Bürgerhotline 0541 323-3006 in Erfahrung gebracht werden.
Zurzeit werden Gerätschaften an den Fundort transportiert. Die Einsatzkräfte gehen erfahrungsgemäß davon aus, dass sich die Entschärfung bis in den späten Abend, wenn nicht sogar bis in die Nachtstunden hinziehen wird.
Stadt fürchtet “Evakuierungsverweigerer”
Größtes Problem sind jene Bürger, die sich weigern, ihre Wohnungen oder Häuser zu verlassen. Dadurch haben sich in der Vergangenheit regelmäßig die Evakuierung und die darauffolgende Entschärfung zum Teil um mehrere Stunden verzögert. Der dringende Appel ist es daher, auf die Ansagen der Einsatzkräfte zu hören und den Evakuierungsbereich sofort zu verlassen.
Update: Busse fahren zu Evakuierungszentren
Es stehen nach Angaben der Stadtverwaltung ab 17.15 Uhr zwei Busse bereit [Anmerkung der Redaktion: gemeint sind wohl “Buslinien”], um Bürger zu den Evakuierungszentren zu fahren:
An der Haltestelle Widukindland startet der Bus Richtung Gesamtschule Schinkel. An der Haltestelle „Icker Weg“ startet ein Bus Richtung Schulzentrum Sonnenhügel.
Die Straßen im Evakuierungsbereich sind ab 17.30 Uhr gesperrt. Der Linienverkehr des Verkehrsbetriebs ist nicht betroffen. Die den Bereich der Evakuierung begrenzenden Straßen und Flächen bleiben frei zugänglich bzw. befahrbar.
Update: Hilfe für Kranke und Bettlägerige wird organisiert
Für bettlägerige oder kranke Personen bestehen Transportmöglichkeiten, die über die Regionalleitstelle Osnabrück (Telefon: 0541 323-4455) angefordert werden können. Es ist unbedingt anzugeben, ob die Person sitzend oder liegend transportiert werden kann, ob ansteckende bzw. infektiöse Krankheiten oder ggf. sogar eine Transportunfähigkeit bestehen. Notwendige Transporte können ab sofort, müssen jedoch unbedingt vor der Maßnahme angemeldet werden. Je eher die Information erfolgt, desto besser kann für den Transport gesorgt werden.
Die Entschärfung des Blindgängers kann erst nach erfolgreicher Umsetzung aller Sicherheitsmaßnahmen erfolgen. Es wird daher dringend darum gebeten, den Evakuierungsbereich zu verlassen und den Anweisungen der Ordnungskräfte Folge zu leisten.
Update: Wichtige Dinge wie Medikamente bitte mitnehmen
Die Maßnahme wird mehrere Stunden dauern. Es sollten daher die unbedingt notwendigen Dinge (Medikamente, Säuglings- oder Spezialnahrung) sowie angemessene Kleidung mitgenommen werden.
Die die Stadt Osnabrück bittet darum, ältere und insbesondere auch ausländische Nachbarn über die Evakuierungsmaßnahme zu informieren. Die Betroffenen sollten sich vor dem Verlassen Ihrer Wohnung vergewissern, dass sie Elektro- und Gasgeräte (Bügeleisen, Herd usw.) ausgeschaltet und alle Wasserhähne geschlossen haben.
Die Stadt Osnabrück informiert – auch über Rundfunkdurchsagen – sobald die Maßnahme abgeschlossen ist und die Bewohner in Ihre Wohnungen und Häuser zurückkehren können.
Für Fragen ist bis zum Ende der Maßnahme ein Bürgertelefon unter der Rufnummer 0541 323-3006 geschaltet.
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