Neue Segensfeiern für Paare, Taufen auch durch Nicht-Kleriker sowie Frauen und Männer, die im Gottesdienst predigen – das wird es durch den Synodalen Weg der katholischen Kirche auch im Bistum Osnabrück geben.
„Die mit überwältigender Mehrheit von Bischöfen und Laien getragenen Beschlüsse der letzten Synodalversammlungen geben uns den Rückenwind, den wir für konkrete Veränderungen in unserem Bistum brauchen“, sagt der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, der als stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz auch Präsidiumsmitglied beim Synodalen Weg auf Bundesebene war. „Ermutigt auch durch verschiedene Äußerungen von Papst Franziskus haben wir manches hier mit breiter Beteiligung unserer Bistumsgremien in den vergangenen Jahren bereits gut vorbereitet, parallel zu den Veranstaltungen auf Bundesebene auf unserem eigenen Weg unter dem Motto ‚synod_os – gemeinsam weiter gehen‘.“
Neue Stelle für queere Pastoral
Bode weiter: „Dank dieser Vorarbeit kann ich alle Paare in unserem Bistum, die nicht kirchlich heiraten können oder wollen, ihre Beziehung aber dennoch unter einen kirchlichen Segen stellen möchten, dazu ermutigen, sich bei uns zu melden.“ In manchen Kirchengemeinden des Bistums gebe es entsprechende Segnungsfeiern bereits. Queere oder wiederverheiratet geschiedene Paare etwa könnten sich an die Seelsorgerinnen und Seelsorger vor Ort, ansonsten aber auch direkt ans Bistum wenden. Um der kirchlichen Anerkennung geschlechtlicher Vielfalt auch strukturell Ausdruck zu verleihen, sei im Bistum bereits kürzlich eine neue Stelle für queere Pastoral eingerichtet worden.
Pflichtzölibat auf dem Prüfstand
Unmittelbar umgesetzt werden soll im Bistum ebenfalls das Vorhaben, künftig auch nicht geweihte Frauen und Männer die Kindertaufe spenden zu lassen. „Wir werden bereits in den nächsten Monaten eine erste Gruppe haupt- und ehrenamtlicher Laien aus verschiedenen Orten in unserem Bistum dazu befähigen, um in diesem wichtigen pastoralen Feld praktische Erfahrungen zu sammeln“, so Bode. Damit Frauen und Männer ohne Weihe künftig auch regelmäßig in katholischen Gottesdiensten predigen können, solle ebenfalls zeitnah eine entsprechende Diözesanordnung entwickelt werden. „Zugleich unterstützen wir sehr, dass die Frage des Pflichtzölibats für Priester überdacht wird.“ Diese Debatte müsse aber, wie auch die wichtige Frage von Diensten und Ämtern für Frauen in der Kirche, mit Rom und der ganzen Weltkirche weitergeführt werden.