Angeblich wollte ein aus Georgien stammender Asylbewerber im Media Markt Belm eine Druckerpatrone klauen, die für einen Drucker bestimmt war, der ausgerechnet in dem Land stehen soll, aus dem er wegen angeblicher Verfolgung geflüchtet war. Die Justiz reagierte binnen weniger Stunden.
Am Montag gegen 15.00 Uhr wurde der 34 Jahre alte Georgier von einer Mitarbeiterin des Media Markts dabei beobachtet, wie er zunächst eine Druckerpatrone aus dem Regal nahm, unter seiner Jacke versteckte und dann die Verkaufsräume verließ. Die Patrone im Wert von 79,99 € konnte ihm vor Ort abgenommen werden.
Der Beschuldigte wurde von den hinzugerufenen Beamten der Polizeistation Belm vorläufig festgenommen. Die weiteren Ermittlungen führte dann das Polizeikommissariat Melle. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück schildert den weiteren Verlauf in einer Pressemitteilung.
Asylgrund: Streit mit den Eltern?
Die Staatsanwaltschaft Osnabrück beantragte am Dienstag früh beim Amtsgericht Osnabrück den Erlass einer sogenannten Hauptverhandlungshaft für maximal eine Woche. Die Richterin setzte aber bereits für heute 14.00 Uhr die Hauptverhandlung an.
Der Angeschuldigte gab vor Gericht an, in einer Unterkunft für Asylbewerber in Bad Fallingbostel gemeldet zu sein (ca. 200 Kilometer von Belm entfernt). Er sei seit vier Wochen in Deutschland. Er habe wegen eines Streites mit seinen Eltern Georgien verlassen und in Deutschland einen Asylantrag gestellt. Einen passenden Drucker habe er nur in Georgien.
Gericht nimmt gewerbsmäßigen Diebstahl an
Das Gericht glaubte ihm diesen angeblichen Eigenbedarf nicht, sondern nahm an, dass er mit der Begehung von Diebstählen seinen Lebensunterhalt bestreiten wollte und verurteilte ihn wegen gewerbsmäßigen Diebstahles rechtskräftig zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu 5 €.