Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk hat im Juni 2023 um 46 auf jetzt 13.588 leicht zugenommen. Im Vorjahresvergleich waren 1.678 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem Mai um 0,1 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent. Dieser Wert liegt indes um 0,6 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
„Der Arbeitsmarkt stand den kompletten Frühling über unter starkem Druck der eingetrübten internationalen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. In letzter Konsequenz hat dies jeglichen Frühjahrsaufschwung im Keim erstickt, aber dennoch nicht zu einem signifikanten Zuwachs bei der Arbeitslosigkeit geführt. Der Arbeitsmarkt hält sich also weiter wacker“, kommentiert Christiane Fern, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Osnabrück. Kritisch sei, dass sich zuletzt verstärkt Männer und Frauen aus Erwerbstätigkeit neu arbeitslos melden mussten. Dagegen hätten es allerdings auch deutlich mehr Arbeitslose geschafft, wieder eine neue Stelle für sich zu finden. Dies gelang 67 Personen (plus 7,1 Prozent) mehr als im Mai, im Vergleich zum Juni 2022 waren es sogar 203 Personen mehr – ein Zuwachs um 25,2 Prozent. Fern: „Beide Richtungen müssen wir in den kommenden Monaten im Auge behalten und sehen, in welche Richtung das Pendel künftig ausschlägt. Es ist aber auf jeden Fall ein gutes Zeichen, dass der Arbeitsmarkt auch unter den aktuellen Vorzeichen immer noch aufnahmefähig ist.“
Jobcenter betreuen weniger Ukrainer
Aktuell werden 2.970 Ukrainerinnen und Ukrainer von den beiden Jobcentern in Stadt und Landkreis betreut. Das sind somit 47 weniger als im Mai und 1.633 mehr als vor einem Jahr. 2.323 Personen aus der Ukraine stehen dem Arbeitsmarkt derzeit grundsätzlich zur Verfügung, sind also arbeitsuchend. Arbeitslos sind darunter 1.114 (Mai 2023: 1.073).
Die Unterbeschäftigung, die neben Arbeitslosen auch Personen erfasst, die Arbeit suchen, jedoch zum Beispiel derzeit an (Qualifizierungs-)Maßnahmen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden, umfasste im Juni 18.321 Personen – 158 weniger als im Vormonat (minus 0,9 Prozent) und 2.335 mehr als vor einem Jahr (plus 14,6 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote lag mit 5,9 Prozent um 0,7 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert und um 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert aus dem Mai.