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Arbeitslosigkeit steigt in der Region Osnabrück um zehn Prozent

Bushaltestelle Agentur für Arbeit

Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk – Bersenbrück, Georgsmarienhütte, Melle und Osnabrück – nahm im Juli 2022 deutlich zu. 1.191 Menschen meldeten sich arbeitslos, sodass derzeit 13.101 in der Region als arbeitslos gelten.

Zum Vergleich: Im Juli 2021 hatten sich 556 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Juni um 0,4 Prozentpunkte und liegt jetzt bei 4,3 Prozent.

Den kräftigen Anstieg der Arbeitslosigkeit macht Christiane Fern, Leiterin der Agentur für Arbeit Osnabrück, vor allem an zwei wesentlichen Aspekten fest: „In den Jobcentern von Stadt und Landkreis sind zwischenzeitlich noch deutlich mehr ukrainische Geflüchtete erfasst worden.“ Vor allem im Landkreis habe die Zahl in den vergangenen Wochen massiv zugelegt. Außerdem zeige sich eine saisontypische Entwicklung: „In den letzten Wochen haben sich nicht nur viele junge Schulabgänger nach dem Ende der Schulzeit bei uns gemeldet. Auch haben diverse junge Menschen zuletzt ihre Ausbildungsprüfungen abgelegt und sich – sofern eine direkte Übernahme im Betrieb ausgeblieben ist – arbeitslos gemeldet.“ In den allermeisten Fällen gehe die Arbeitsagentur allerdings von einer Momentaufnahme aus und dass die meisten jungen Leute in den kommenden Wochen wieder einen Job finden.

Deutlich mehr Ukrainer gemeldet

Aktuell werden 2.074 Ukrainerinnen und Ukrainer von den beiden Jobcentern in Stadt und Landkreis sowie vereinzelt von der Arbeitsagentur betreut, 699 mehr als noch im Juni. 2.038 Personen (98,3 Prozent) sind aktuell in der Grundsicherung erfasst. Der Anteil der betreuten Ukrainerinnen und Ukrainer an den insgesamt gemeldeten erwerbsfähigen Personen liegt bei 7,4 Prozent, in der Grundsicherung alleine bei 10,9 Prozent. 1.546 Personen aus der Ukraine stehen dem Arbeitsmarkt derzeit grundsätzlich zur Verfügung, sind also arbeitssuchend, arbeitslos sind 1.065.

Einige Betriebe weiterhin Kurzarbeit angemeldet

Zwischen dem 1. und 26. Juli zeigten zwölf Betriebe an, aus konjunkturellen Gründen Kurzarbeit für insgesamt bis zu 189 Mitarbeiter einführen zu wollen. Im Juli des Vorjahres waren 21 Betriebe mit bis zu 237 Personen betroffen.

Die Unterbeschäftigung, die neben Arbeitslosen auch Personen erfasst, die Arbeit suchen, jedoch zum Beispiel derzeit an (Qualifizierungs-)Maßnahmen teilnehmen oder erkrankt sind, umfasste im Juli 17.126 Personen – 1.096 mehr als im Vormonat, aber 506 Personen weniger als vor einem Jahr.

Viele junge Leute melden sich nach der Schule kurzzeitig als arbeitslos

Im Juli waren im Agenturbezirk 1.371 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, somit 420 Personen bzw. 44,2 Prozent mehr als im Juni und 94 weniger als im Juli 2021.. Auf dem Ausbildungsmarkt hatten sich im Agenturbezirk seit Beginn des Berichtsjahres 2.354 Ausbildungssuchende gemeldet – ein leichter Rückgang um 31 Personen im Vorjahresvergleich. Zeitgleich sank die Zahl gemeldeter Ausbildungsstellen um 180 auf 4.092. Von diesen sind zu diesem Zeitpunkt 1.722 noch unbesetzt.

In der Stadt Osnabrück wurden 6.772 arbeitslose Menschen gezählt, 11 weniger als vor einem Jahr – aktuell eine Arbeitslosenquote von 7,0 Prozent. 1.803 Personen waren bei der Arbeitsagentur in der Stadt Osnabrück arbeitslos gemeldet, ein Rückgang um 259 Menschen gegenüber dem Vorjahr, ein Zuwachs um 192 gegenüber dem Juni. Beim Jobcenter Osnabrück waren 4.969 Personen als arbeitslos registriert – 148 Menschen mehr als im Vorjahr und 289 mehr als im Juni.

Im Landkreis lag die Arbeitslosenquote mit 3,1 Prozent um 0,4 Prozentpunkte über dem Vormonatswert, aber um 0,2 Prozentpunkte unter dem des Vorjahresmonats. So waren 6.329 Menschen ohne Arbeit und damit insgesamt 445 weniger als im Juli 2021. 2.982 Arbeitslose zählte die Arbeitsagentur, hinzu kamen 3.347 Personen beim Jobcenter des Landkreises („MaßArbeit“) – ein Zuwachs um 169 Personen gegenüber dem Vorjahr und um 443 im Vergleich zum Juni.


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