„Dieses Geld gebe ich ganz besonders gerne ab“, betonte Klaus Hachmeister, Regionaldirektor der AOK im Osnabrücker Land, wie wichtig ihm die Arbeit der zahlreichen Ehrenamtlichen und Angestellten in der Hospizarbeit ist.

AFP

Bei der diesjährigen Förderung in Höhe von 81.849 Euro, von denen fast 60.000 Euro an den Osnabrücker Hospiz e.V. gehen, handelt es sich nicht um eine Spende, so Hachmeister, „sondern Geld, das wir aus den Mitgliedsbeiträgen zahlen“.

Den Zuschuss erhalten neben dem Ambulanten Hospizdienst und dem Ambulanten Kinderhospizdienst des Osnabrücker Hospiz e.V., auch der SPES VIVA e.V. für die qualifizierte Aus- und Weiterbildung der Ehrenamtlichen sowie für notwendige Personal- und Sachkosten.

Hier mehr lesen über die Arbeit im Osnabrücker Hospiz e.V.

Konfrontation mit dem Sterben muss verarbeitet werden

„Nicht nur die Frage nach einem guten Leben bewegt viele Menschen, sondern auch die Unsicherheit, wie man in Würde sterben kann“, schildert Klaus Hachmeister, Regionaldirektor der AOK im Osnabrücker Land. Ambulante Hospizdienste unterstützen sterbenskranke Menschen in dem Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben bis zuletzt. Ehrenamtliche BegleiterInnen nehmen sich Zeit für die Menschen, schenken ihnen Aufmerksamkeit und Geborgenheit. Sie helfen, die Konfrontation mit dem Sterben zu verarbeiten und leisten Beistand im Trauerprozess. Die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen begleiten die Menschen im eigenen Zuhause, in Altenpflegeheimen, in Krankenhäusern und in weiteren Wohnformen.

Hospiz in Osnabrück„Die Wünsche und Bedürfnisse der sterbenden Menschen und ihrer Zugehörigen stehen im Zentrum der ambulanten Hospizarbeit. Wesentlicher Bestandteil ist das Engagement Ehrenamtlicher, mit dem sie einen unverzichtbaren Beitrag zur Teilhabe des sterbenden Menschen und der ihm nahe Stehenden am Leben leisten“, würdigte Klaus Hachmeister bei der symbolischen Scheckübergabe.

Ehrenamtliche durchlaufen ein Auswahlverfahren

Ellen Ortmeyer, Leitende Koordinatorin im Osnabrücker Hospiz e.V., unterstrich im Gespräch mit unserer Redaktion, wie wichtig die Arbeit der Freiwilligen ist. Regelmäßig gibt es Informationsveranstaltungen, bei denen sich Interessierte darüber informieren können, ob diese ehrenamtliche Arbeit etwas für sie ist. In einem Auswahlverfahren wird dann festgestellt, ob die Freiwilligen tatsächlich die notwendige Eignung besitzen – siehe auch Terminhinweis unten auf dieser Seite.
Besonders gesucht werden männliche Ehrenamtliche – selbstverständlich werden alle Freiwilligen in gemeinsamer Gruppenarbeit, durch die Festangestellten und Fortbildungen auf die Herausforderungen vorbereitet und begleitet, erläutert Ellen Ortmeyer die Bedeutung der Freiwilligen, die oft „durch ganz spezielle Fähigkeiten glänzen“, die sie oft erst bei dieser Arbeit an sich entdecken. Die Ehrenamtlichen stammen dabei „aus allen gesellschaftlichen Schichten“ und haben ganz unterschiedliche Hintergründe.

„Unser Bestreben ist, die Auseinandersetzung mit Lebenssinn- und Glaubensfragen sowie die Suche nach Antworten zu begleiten. Wir blicken auf das Leben und finden Wege, mit dieser natürlich schwierigen, nicht auflösbaren Situation umzugehen“, erläuterte Jan-Felix Simon, Geschäftsführer der Osnabrücker Hospiz gGmbH. In der Hospizarbeit sei stets Zeit für Gespräche, in denen sich die Sterbenden nicht nur die Ängste von der Seele reden, sondern auch schöne Erinnerungen wachrufen und gemeinsam lachen können.

Titelbild (v.l.n.r.): Jan-Felix Simon, Ellen Ortmeyer, Klaus Hachmeister, Rebekka Hoffmann

 


Informationstag „Hospizarbeit“

Der Osnabrücker Hospizverein lädt ein zu einem Infotag am 9. September 2017. Interessierte verbringen einen gemeinsamen Tag von 10 – 17 Uhr, an dem sie ausführlich über die Hospizarbeit und das Thema Tod, Sterben und Trauer informiert werden. Eine Anmeldung ist erforderlich.

Ein neues Kursangebot zur Qualifizierung zukünftiger ehrenamtlicher Kräfte im Erwachsenenbereich startet im November 2017. Daneben erfolgt zeitnah eine weitere Schulungsmaßnahme durch den Ambulanten Kinderhospizdienst Osnabrück.

Anmeldungen und nähere Informationen im Hospizbüro unter
Tel. Nr. 0541 / 350 55 25