AOK kritisiert Bemühungen des Bundesgesundheitsministers um Versorgungssicherheit bei Medikamenten als unzureichend
Die AOK hat die Bemühungen des Bundesgesundheitsministers um mehr Versorgungssicherheit bei Medikamenten als “unzureichend” kritisiert, berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Sabine Richard, Geschäftsführerin Versorgung beim AOK-Bundesverband, betont, dass Lieferengpässe bei Arzneimitteln ein globales Problem seien, das sich nicht kurzfristig mit schnellen Preiserhöhungen auf nationaler Ebene lösen lasse. Zudem sei es wichtig, dass Preiserhöhungen mit einer Verpflichtung für ein Mehr an Ware verbunden seien. Richard fordert einen strukturierten Plan zur Bevorratung, Monitoring und bedarfsgerechten Produktion und eine Stärkung der Arzneimittelrabattverträge der Krankenkassen mit ihren Bevorratungspflichten.
Gesetzesmaßnahmen zur Bekämpfung von Lieferengpässen unzureichend
Sabine Richard kritisiert, dass die Gesetzesmaßnahmen zur Bekämpfung von Lieferengpässen offensichtlich nicht ausreichend sind. Das Spitzengespräch zu Kinderarzneimitteln, zu dem der Bundesgesundheitsminister Vertreter von Pharmakonzernen, Apothekern und Ärzteschaft eingeladen hatte, fand bereits sechs Wochen nach Inkrafttreten des entsprechenden Gesetzes statt. Richard betont, dass stattdessen ein strukturierter Plan notwendig sei, der insbesondere die Bevorratung und das Monitoring verbessert und eine bedarfsgerechte Produktion sicherstellt.
Arzneimittelproduktion nach Deutschland zurückholen
Richard fordert außerdem, die Arzneimittelproduktion nach Deutschland zurückzuholen. Dies sei eine wirtschaftspolitische Entscheidung und Sache staatlicher Standortförderung. Richard betont jedoch, dass kurzfristige Maßnahmen, die zu Lasten der Wirtschaftlichkeit der Arzneimittelversorgung gehen, durch Steuermittel gegenfinanziert werden müssen und nicht zu weiteren Belastungen für die Beitragszahlenden führen sollten.
Quelle: www.finanzen.net