Der AOK-Bundesverband gibt Entwarnung in Bezug auf mögliche Versorgungsengpässe bei Medikamenten in Deutschland. Eine aktuelle Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigt, dass Anfang Oktober trotz gemeldeter Lieferunfähigkeiten bei etwa 1,2 Prozent der Arzneimittel, insgesamt 98,8 Prozent aller Medikamente verfügbar waren.
WIdO: Versorgungssicherheit nicht gefährdet
Die Analyse des WIdO verdeutlicht, dass im Oktober von den insgesamt mehr als 63.000 verschiedenen Arzneimitteln, die 2023 auf dem Markt erhältlich waren und zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung verordnet wurden, lediglich 735 beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) von den pharmazeutischen Herstellern als nicht lieferfähig gemeldet waren. Das Institut betont, dass selbst bei Lieferengpässen die Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln nicht zwangsläufig beeinträchtigt ist, da „in der Regel“ wirkstoffgleiche Alternativen verfügbar seien. Durch Nutzung der einzigen amtlichen Quelle über Lieferunfähigkeiten in Deutschland, kann das WIdO somit die Versorgungssicherheit bestätigen.
Mahnung zur sachlichen Debatte
Carola Reimann, die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, fordert in diesem Zusammenhang zu einer sachlichen Diskussion auf. Die erhöhte Emotionalität in dieser Thematik sei zwar nachvollziehbar, reflektiere jedoch nicht die aktuelle Datenlage. „Zwar ist die Emotionalität bei diesem Thema teilweise verständlich, sie entspricht aber nicht der aktuellen Datenlage“, sagt sie. Reimann unterstreicht hiermit die Wichtigkeit, sich auf die vorhandenen Fakten und Zahlen zu konzentrieren, um nicht unnötig Verunsicherung in der Bevölkerung zu schüren.
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