(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Deutlicher Anstieg der Insolvenzen in Deutschland.
Im Juni 2023 wurden in Deutschland deutlich mehr Insolvenzen angemeldet, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen stieg gegenüber dem Vorjahresmonat um 13,9 Prozent an, nachdem sie bereits im Mai um 3,1 Prozent gegenüber Januar zugenommen hatte. Es ist wichtig zu beachten, dass die Verfahren erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik einfließen, sodass der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags in vielen Fällen etwa drei Monate zuvor liegt.
Anstieg der Unternehmensinsolvenzen seit August 2022
Im April 2023 meldeten die deutschen Amtsgerichte laut endgültigen Ergebnissen 1.428 beantragte Unternehmensinsolvenzen, was einem Anstieg von 14,4 Prozent gegenüber April 2022 entspricht. Die Zahl der Firmenpleiten nimmt bereits seit August 2022 kontinuierlich zu.
Forderungen der Gläubiger sinken leicht
Die Forderungen der Gläubiger aus den im April 2023 gemeldeten Unternehmensinsolvenzen wurden von den Amtsgerichten auf rund 1,3 Milliarden Euro beziffert. Im Vergleich dazu lagen die Forderungen im April 2022 bei knapp 1,4 Milliarden Euro. Bezogen auf 10.000 Unternehmen gab es im April insgesamt vier Unternehmensinsolvenzen in Deutschland. Der Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei verzeichnete dabei mit zehn Fällen die meisten Insolvenzen je 10.000 Unternehmen, gefolgt von den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (zum Beispiel Zeitarbeitsfirmen) mit acht Fällen. Die Energieversorgung hatte mit nur einer Insolvenz je 10.000 Unternehmen die geringste Insolvenzhäufigkeit.
Rückgang der Verbraucherinsolvenzen
Die Zahl der Verbraucherpleiten ging im April zurück, wie die Statistiker weiter mitteilten. Es wurden 4.906 Verbraucherinsolvenzen registriert, was einem Rückgang von 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht.