(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Autodiebstähle in Deutschland steigen wieder an.
Die Zahl der Autodiebstähle in Deutschland steigt wieder an. Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten „Bundeslagebild Kfz-Kriminalität 2022“ des Bundeskriminalamtes (BKA) hervor. Demnach wurden im vergangenen Jahr 14.611 Pkw dauerhaft entwendet, 19,6 Prozent mehr als im Jahr 2021. Auch Diebstähle von größeren Fahrzeugen haben zugenommen. So stieg die Zahl der gestohlenen Lkw im Jahr 2022 um 15,5 Prozent auf 680 Fälle. Die Zahl von dauerhaft entwendeten Wohnmobilen stieg sprunghaft um 148 Prozent auf 465 Fälle an.
Grund für Anstieg: Zunahme der zugelassenen Fahrzeuge
Ein Grund dafür ist laut der Behörde, dass immer mehr solcher Fahrzeuge in Deutschland zugelassen werden – und die Wagen angesichts ihres hohen Werts ein besonders attraktives Diebesgut darstellen. Die Zahl der registrierten Tatverdächtigen im Phänomenbereich Kfz-Kriminalität stieg im vergangenen Jahr um 8,2 Prozent auf 17.835 an. Ein Großteil der Täter sind in organisierten Gruppierungen aktiv. Die Mitglieder sind hierbei auf unterschiedliche Teilbereiche der Kfz-Verschiebung spezialisiert, teilen sich also die Entwendung, den Handel und den Transport in mögliche Absatzmärkte untereinander auf.
Verschiedene Methoden beim Autodiebstahl
Für den Diebstahl der Fahrzeuge werden unterschiedliche Modi Operandi genutzt. Zunehmend beobachtet die Polizei beispielsweise, dass reisende Tätergruppen in einer Nacht mehrere Wohnungseinbrüche in einem Viertel begehen, Fahrzeugschlüssel entwenden und dann das dazugehörige Auto stehlen (sogenanntes Homejacking). Alternativ greifen sie auf technische Hilfsmittel zurück. Dazu zählen zum Beispiel „Funkstreckenverlängerer“, die eine Öffnung von Fahrzeugen auf eine längere Distanz ermöglichen, oder die Herstellung neuer Autoschlüssel mit passender Codierung.
Sachfahndung und internationale Zusammenarbeit
Wenn es zu einem Fahrzeugdiebstahl kommt, veranlasst die Polizei eine Sachfahndung. Deutsche Kfz-Ausschreibungen erzielten im vergangenen Jahr 2.565 Sachfahndungstreffer in anderen Schengenstaaten, was einem Rückgang von 11,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dagegen stieg die Zahl der deutschen Sachfahndungstreffer zu ausländischen Kfz-Ausschreibungen deutlich an, nämlich um 39,5 Prozent auf 2.391, so das BKA.