Ob der junge Mann mit Regenschirm und dienstlich wirkendem Anorak einer Wachgesellschaft eine wirksame Waffe gegen islamistischen Terror sein kann, darf bezweifelt werden.
In Ermangelung von wirklichen Gefährdern – mit oder ohne Passierschein – konzentriert sich Osnabrücks neueste Maßnahme gegen den Terrorismus vorerst auf Anwohner, die nicht über das geforderte Dokument verfügen. Die werden an der Kontrollstelle Dielingerstraße seit Freitagmittag vehement und rüde abgewiesen.
Ohne Passierschein keine Durchfahrt für Terroristen
Dass in diesem Jahr nicht mehr nur Warnbaken in der Dielingerstraße auf die ein paar hundert Meter weiter Richtung Theater montierten Fahrzeugsperren hinweisen, sondern auch ein Wachmann, ist Teil des neuen Sicherheitskonzeptes der Stadtverwaltung.
Blöd nur, dass die Anwohner über die für sie nicht unerheblichen Auswirkungen nicht vorab informiert wurden.
Wie unsere Redaktion von der Senior- und Junior-Chefin der Fleischerei Mandel erfuhr, war der offensichtlich mit der Situation leicht überforderte Wachmann am Freitagmittag nur nach einer unnötigen Diskussion dazu zu bewegen, den Lieferwagen des Handwerkbetriebs passieren zu lassen.
Selbst die groß am Fahrzeug angebrachte Werbeaufschrift, die ähnlich auch am in Sichtweite präsenten Ladengeschäft zu sehen ist, wollte der von der Stadtverwaltung beauftragte privatwirtschaftliche Terror-Wächter nicht gelten lassen.
Anwohner wurden nicht informiert
Auch ein Anwohner bestätigte, dass er überrascht worden sei von den Fahrzeugkontrollen. Eine vorherige Information, dass bis zum 22. Dezember Passierscheine benötigt werden und wie diese zu beantragen seien, habe es nicht gegeben.
Allein in dem Mehrfamilienhaus, in dem der Anwohner lebt, gibt es mehr als 25 Wohnungen. Er und seine Nachbarn parken alle auf dem Hinterhof und machen sich nun Gedanken, wie sie ohne Passierschein zu ihren Parkplätzen gelangen.
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Freitag kurz vor 13 Uhr ist bei der Stadtverwaltung Wochenende
Auf Nachfrage unserer Redaktion konnte ein Mitarbeiter des städtischen Presseamts keine Klärung mehr herbeiführen. Kurz vor 13 Uhr am Freitagmittag war im zuständigen Fachbereich Bürger und Ordnung (im Verantwortungsbereich von Stadtbaurat Frank Otte) niemand mehr zu erreichen, der hätte Auskunft erteilen können.