Die Anträge auf den deutschen Pass haben seit der Änderung des Staatsangehörigkeitsrechts im Juni einen sprunghaften Anstieg erlebt. Während Kommunen wie Köln, Düsseldorf und Frankfurt eine Zunahme der Anträge verzeichnen, bleiben die Zahlen in Städten wie Halle (Saale) und Magdeburg stabil.
Die Verwaltung kämpft mit der Bearbeitung des hohen Aufkommens, was zu verlängerten Bearbeitungszeiten führt.
Anstieg der Anträge nach Gesetzesänderung
Die „Bild-Zeitung“ berichtet von einem deutlichen Anstieg der Anträge auf den deutschen Pass seit der Änderung des Staatsangehörigkeitsrechts am 27. Juni. In Bayern allein wurden bis Ende November 82.724 Einbürgerungsanträge verzeichnet. Eine Sprecherin der Stadt München erklärte, dass die Bearbeitungszeit mittlerweile 18 Monate beträgt. Vor der Reform lag die Zahl der monatlichen Anträge bei knapp 6.000, während sie im Juli auf 11.410 anstieg und sich seitdem bei durchschnittlich 9.000 im Monat eingependelt hat.
Regionale Unterschiede in den Bundesländern
In Hessen stieg die Zahl der Anträge von 31.900 im Jahr 2023 auf 39.400 bis Mitte Dezember, was einem Anstieg von 23,5 Prozent entspricht. Allein in Frankfurt wurden 8.838 Anträge gestellt, ein Plus von 42,2 Prozent. In Nordrhein-Westfalen verzeichnete die Ausländerbehörde in Düsseldorf bis Ende November 6.395 Anträge, 34,9 Prozent mehr als im Vorjahr. In Braunschweig wurden bis Mitte Dezember 1.831 Anträge verzeichnet, ein Zuwachs von 27 Prozent. Gleichzeitig blieben die Zahlen in Halle (Saale) und Magdeburg weitgehend konstant.
Herausforderungen für die Behörden
Achim Brötel (CDU), Präsident des Landkreistags, äußerte gegenüber der „Bild-Zeitung“ Kritik an den zusätzlichen Belastungen für die Behörden: „Die Behörden müssen neben den Einbürgerungen auch die aktuelle Dynamik bei der Migration stemmen. Insofern ist die Reform definitiv zur Unzeit erfolgt.“ Brötel kritisierte weiter, dass die Landkreise bei der Umsetzung bundesgesetzlicher Vorgaben allein gelassen werden: „Das Einbürgerungsrecht ist deshalb geradezu ein Paradebeispiel für den derzeitigen Verschiebebahnhof: Berlin beschließt, und wir sollen die Zeche zahlen. Das muss sich künftig dringend wieder ändern.“
In der Stadt Köln wurden in diesem Jahr zwar 4.600 Einbürgerungsverfahren vollständig eingeleitet, allerdings liegen noch 13.000 weitere Anträge vor. Ein Sprecher der Stadt erklärte gegenüber der „Bild-Zeitung“, dass „auch Mehrfachanfragen enthalten“ seien, und die tatsächliche Zahl der Anträge, die noch gesichtet und terminiert werden müssen, geringer ausfalle.
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