Die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda Ataman, appelliert an die Öffentlichkeit, die Debatte um das sogenannte „Gender-Sternchen“ gelassener zu behandeln. Sie weist auf die Vielfalt der Geschlechter hin und kritisiert gleichzeitig mögliche Verbote und Pflichten in Bezug auf genderinklusive Sprache.
Ataman fordert Gelassenheit in der Debatte um das „Gender-Sternchen“
Die Bundes-Antidiskriminierungsbeauftragte, Ferda Ataman, spricht sich für eine Beruhigung der Diskussion rund um das „Gender-Sternchen“ aus. Sie betont gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“, dass die Vorstellung von mehr als zwei Geschlechtern niemanden beunruhigen sollte und man sich beim Gebrauch der genderinklusiven Sprache nicht verkrampfen müsse. „Ich würde mir wünschen, dass wir alle etwas gelassener damit umgehen“, so Ataman. Sie sieht darin keine Pflicht, sondern den Ausdruck eines Bewusstseins für die Existenz von mehr als nur männlichen und weiblichen Personen.
Verbote und Pflichten von genderinklusiver Sprache abgelehnt
Ataman spricht sich klar gegen Verbote aus, wie sie in sächsischen, schleswig-holsteinischen Schulen vorhanden sind und in Hessen und Bayern geplant sind. „Im 21. Jahrhundert staatlichen Institutionen zu verbieten, mehr Geschlechter als zwei anzusprechen, ist eindeutig ein Rückschritt“, kritisiert sie. Aber auch eine Verpflichtung zur Nutzung genderinklusiver Sprache lehnt sie ab: „Menschen zu zwingen, eine bestimmte gender-inklusive Sprache zu verwenden, halte ich für genauso falsch wie deren Verbot.“
Kritik an Söder und Warnung vor Diskriminierung
Zudem nimmt Ataman den CSU-Vorsitzenden und bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder ins Visier. Seine Aussagen zum „Gendern“ seien nichts weiter als „taktisches Getöse und der Wunsch nach Aufmerksamkeit, weil das Thema von echten Problemen ablenkt und mobilisiert“. Sie warnt vor den Folgen von Gender-Verboten und betont, dass „es sehr bedenklich [ist], wenn ein vermeintlicher Kulturkampf auf dem Rücken von Minderheiten ausgetragen wird, die ohnehin schon starker Diskriminierung ausgesetzt sind.“
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