In der Lotter Straße in Osnabrück ist an einer Straßenlaterne ein Aufkleber mit einer klaren Botschaft gegen die AfD aufgefallen. Auffällig dabei: Der runde Aufkleber trägt das Logo der Autohaus-Unternehmensgruppe Weller. Ist dieser Aufkleber ein Fake? Oder steht das Unternehmen wirklich hinter dieser politischen Aussage? Die HASEPOST hat nachgefragt – und eine klare Antwort erhalten.
5.000 Aufkleber verteilt
„Der Aufkleber ist echt“, bestätigt Burkhard Weller, Geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe, im Gespräch mit unserer Redaktion. „Den gibt es in einer Auflage von 5.000 Stück, und die sind jetzt alle verklebt“, fügt er hinzu. Neben der Straßenlaterne in der Lotter Straße seien die Sticker auch auf Autos und Mülleimern angebracht worden. „Teilweise haben Kunden sie mitgenommen, teilweise Mitarbeiter – sie wurden ein bisschen verteilt.“
Idee kam von Weller selbst
Die Idee hinter der Aktion kam von Weller selbst. Er erklärt: „Ich habe mich gefragt, wie können wir uns denn wohl vor diesem Blödsinn schützen?“ Dabei spielt er auf die Politik der AfD an, die seiner Meinung nach demokratischen Werten widerspricht. „Es ist einfach ein ganz kleiner Schritt zum Schutz unserer Demokratie. Und das liegt mir am Herzen.“
Weller stellt jedoch klar, dass er niemandem vorschreiben wolle, welche Partei er wählt. „Jeder kann selbst entscheiden, ob er den Aufkleber auf sein Auto, Moped oder einen Mülleimer klebt“, sagt er. Die Aktion sieht er als einen Beitrag zur politischen Meinungsbildung, die seiner Ansicht nach jedoch keinen Einfluss auf die Wählerentscheidung nehmen soll: „Es ist keine Wahlbeeinflussung, sondern ein Statement.“
Fortsetzung der Aktion nicht ausgeschlossen
Auch in Zukunft schließt Weller eine Fortsetzung der Aufkleber-Aktion nicht aus. „Wir werden das sicherlich nächstes Jahr wieder machen“, kündigt er an. Alternativ könnte es auch eine andere Aktion geben, um darauf hinzuweisen, „dass es viele demokratische Parteien gibt.“
Weller spricht sich wie Middelberg gegen AfD-Verbot aus
Die Diskussion um ein mögliches AfD-Verbot, zu dem sich gerade erst der Osnabrücker CDU-Bundestagsabgeordnete Mathias Middelberg in einem Instagram-Video zu Wort gemeldet hat, verfolgt Burkhard Weller mit gemischten Gefühlen. „Ich bin nicht für Verbote“, betont er. Zwar habe der Verfassungsschutz in einigen Ländern bereits Schritte in diese Richtung unternommen, doch bundesweit gebe es noch keinen Anlass dafür. „Schlimm genug, dass es so ist, aber die Partei ist erlaubt und somit auch wählbar“, sagt Weller. Ein Verbot könnte seiner Meinung nach sogar das Gegenteil bewirken: „Alles, was verboten ist, hebt man noch auf den Sockel. Das führt vielleicht zu Trotzreaktionen, und plötzlich gibt es Demonstrationen, bei denen viele Menschen für die AfD sind.“
Stattdessen setzt er wie Middelberg auf politische Argumentation, um die AfD in den Hintergrund zu drängen: „Es ist die Aufgabe unserer demokratischen Parteien, zu argumentieren und zu zeigen, warum die AfD keine Option ist. Wir müssen das demokratisch bekämpfen.“