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Anstieg geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen in Deutschland

Die Straftaten gegen Frauen und Mädchen in Deutschland haben im letzten Jahr in allen erfassten Bereichen zugenommen, so die neuesten Daten aus dem Lagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“. Bei Tötungsdelikten waren fast ein Drittel der Opfer weiblich, wobei beinahe täglich ein Femizid verzeichnet wurde. Besonders besorgniserregend sind auch die steigenden Zahlen bei Sexualstraftaten, digitaler Gewalt, häuslicher Gewalt und Menschenhandel.

Das alarmierende Ausmaß der Gewalt gegen Frauen und Mädchen

In 2023 fielen 938 Mädchen und Frauen in der Bundesrepublik versuchten oder vollendeten Tötungsdelikten zum Opfer, was einem Anstieg von 1,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht (2022: 929). Dies stellt 32,3 Prozent aller Opfer von Tötungsdelikten dar. Auffällig ist zudem der hohe Anteil weiblicher Opfer, die in partnerschaftlichen Kontexten Tötungsdelikten zum Opfer fielen: Hier liegt die Zahl bei 80,6 Prozent.

Zunahme von Sexualstraftaten und digitaler Gewalt

Auch die Zahl der Sexualstraftaten gegen Frauen und Mädchen stieg im Berichtsjahr 2023 auf 52.330 (+6,2 Prozent, 2022: 49.284 Opfer), wobei über die Hälfte der Opfer unter 18 Jahre alt war. Zudem nahmen Delikte im Bereich der digitalen Gewalt zu: 17.193 weibliche Opfer wurden registriert, ein Anstieg von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Weitere Bereiche mit steigenden Zahlen

Die weit überwiegende Zahl der Opfer häuslicher Gewalt war mit 70,5 Prozent weiblich. Hier stieg die Zahl der weiblichen Opfer im Berichtsjahr um 5,6 Prozent auf 180.715 an (2022: 171.076). Bei Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung verzeichnete man ebenfalls einen Anstieg: 591 Frauen und Mädchen wurden Opfer dieser Verbrechen, ein Anstieg von 6,9 Prozent zum Vorjahr.

Ebenfalls besorgniserregend ist der starke Anstieg frauenfeindlicher Straftaten als Teil der politisch motivierten Kriminalität: Mit 322 Straftaten im Berichtsjahr 2023 wurde ein Anstieg um 56,3 Prozent zum Vorjahr verzeichnet.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) forderte als Reaktion auf die Zahlen „mehr Härte gegen die Täter und mehr Aufmerksamkeit und Hilfe für die Opfer“. Neben härteren Strafen sei auch die Einführung von verpflichtenden Anti-Gewalt-Trainings und elektronischen Fußfesseln notwendig.

durch KI bearbeitet, .


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

  

   

 

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