In Deutschland ist laut einer noch unveröffentlichten Statistik der unfallchirurgischen Versorgungszentren die Anzahl der Menschen, die aufgrund schwerer Messerverletzungen stationär behandelt werden müssen, in den letzten zwei Jahren deutlich gestiegen. Darüber äußerte sich Andreas Seekamp, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), besorgt.
Zunahme von Messerstichverletzungen
„Es ist erschreckend, dass die Anzahl von Messerstichverletzungen deutlich zugenommen hat“, erklärte Andreas Seekamp, Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) am Campus Kiel, gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Er fügte hinzu, dass in den Jahren 2012 bis 2022 zwischen 500 und 600 Patienten jährlich mit solchen Verletzungen versorgt wurden, die Anzahl nun aber drastisch ansteige.
Anstieg in Metropolregionen
„Weitere Informationen stammen von Kliniken in Metropolregionen, die eine Zunahme an Messerstichverletzungen von 50 Prozent in den letzten zwei Jahren berichten“, so Seekamp weiter. Die Analyse der Zahlen aus dem Traumaregister, in dem alle Fälle von schwer verletzten Patienten, die chirurgisch und stationär versorgt werden müssen, erfasst werden, sei noch in Bearbeitung.
Erfassung in der Kriminalstatistik
Messerverletzungen wurden laut Seekamp in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) erst seit 2022 zuverlässig erfasst, weshalb eine langfristige Entwicklung schwer einzuschätzen sei. Allerdings habe das Traumaregister der unfallchirurgischen Fachgesellschaften bereits seit etwa drei Jahrzehnten Daten dazu gesammelt, wobei Messerverletzungen anfangs keine Rolle gespielt hätten, jedoch seit den nuller Jahren vermehrt auftreten würden.
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