Die deutschen Exporte haben im ersten Halbjahr 2023 zugenommen, während die Importe zurückgingen. Besonders bemerkenswert ist der Rückgang der chemischen Importe und Exporte und die Dominanz der Vereinigten Staaten als wichtigstes Abnehmerland deutscher Waren.
Handelsbilanz und Top-Exportgüter
Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stiegen die Exporte um 3,3 Prozent auf 797,8 Milliarden Euro. Die Importe lag im selben Zeitraum bei 699,1 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 4,3 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 entspricht. Der Außenhandelssaldo (Exporte minus Importe) verdoppelte sich nahezu auf +98,7 Milliarden Euro. Wichtigste Exportgüter waren Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile, deren Wert um 15,9 Prozent auf 136,5 Milliarden Euro stieg.
Wichtigste Importgüter
Die wichtigsten Importgüter waren Kraftwagen und Kraftwagenteile mit 74,6 Milliarden Euro (+17,6 Prozent) und Datenverarbeitungsgeräte (70,3 Milliarden Euro; +1,1 Prozent). Chemische Erzeugnisse, die im ersten Halbjahr 2022 noch das wichtigste Importgut waren, fielen auf den vierten Rang zurück. Die wertmäßige Einfuhr dieser Warengruppe ging um 30,5 Prozent zurück – von 78,5 Milliarden Euro auf 54,6 Milliarden Euro.
Veränderungen im Chemiesektor
Die Einfuhr von Lactamen aus China, die sowohl für die Kunststoff- als auch für die Medikamentenherstellung verwendet werden können, sank stark. Auch die Exporte chemischer Erzeugnisse gingen um 11,6 Prozent auf 74,4 Milliarden Euro zurück.
Wichtigste Handelspartner
Die Vereinigten Staaten waren das wichtigste Abnehmerland deutscher Waren mit Exporten im Wert von 78,0 Milliarden Euro. Die Volksrepublik China war das Land, aus dem Deutschland die meisten Waren importierte (79,3 Milliarden Euro). Deutschland wies die höchsten Exportüberschüsse im Handel mit den Vereinigten Staaten (30,5 Milliarden Euro), Frankreich (24,7 Milliarden Euro) und dem Vereinigten Königreich (19,7 Milliarden Euro) auf, während aus China mehr Waren importiert als dorthin exportiert wurden.
Juni 2023
Im Juni 2023 exportierte Deutschland Waren im Wert von 138,9 Milliarden Euro, ein Anstieg um 1,7 Prozent zum Vorjahresmonat. Die Importe lagen bei 116,6 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 9,3 Prozent zum Vorjahresmonat entspricht.