Auch wenn der Sommer gerade eine Auszeit macht, zieht es viele Familien ans Meer oder den Strand. Umso wichtiger ist es deshalb, dass schon die Kleinsten früh den Umgang mit Wasser lernen. Schwimmlehrer Daniel Emmrich hat dafür eine eigene Schwimmschule ins Leben gerufen.
Am Mittwoch (16. August) ist der letzte Tag der Sommerferien. Während Schulmuffel schon die Tage bis zu den nächsten Ferien zählen, ist die Vorfreude für andere ganz groß: Viele kleine Osnabrückerinnen und Osnabrücker werden am 19. August eingeschult. Mit dem Schulalltag gehen neue Herausforderungen einher – vor allem im Sportunterricht, der spätestens ab der dritten Klasse auch Schwimmen beinhaltet. Damit sich die Kinder etwas sicherer im neuen Element zurechtfinden, bieten viele Vereine, Organisationen und auch Privatpersonen im Vorfeld Schwimmkurse an.
Gefahren nicht unterschätzen
Daniel Emmrich gibt bereits seit 17 Jahren Schwimmkurse, seit dem letzten Jahr sogar hauptberuflich in Daniels Spaßschwimmschule. Seiner Meinung nach werden die Kraft und die Technik, die Kinder zum Schwimmen brauchen, oft unterschätzt. Gerade in offenen Gewässern liege viel Gefahrenpotenzial: „Immer wieder liest man davon, dass Kinder in einem Fluss oder am Meer ertrinken. Deswegen ist es sehr wichtig, ihnen früh die Grundlagen beizubringen“, sagt Emmrich. Er selbst absolvierte eine Ausbildung zum Bademeister, war in Schwimmvereinen tätig und gibt regelmäßig Schwimmkurse für Kinder zwischen zwei und zwölf Jahren.
Kindern die Angst vor Wasser nehmen
Bei Kleinkindern fange es bereits mit der Wassergewöhnung ab spätestens 24 Monaten an. Denn nicht nur zum Schwimmen, sondern auch zum Baden und Duschen braucht es Wasser. „Es geht darum, dass Kinder schon von klein auf lernen, beispielsweise ihren Kopf unter Wasser zu tauchen. Dass sie merken, dass es nicht schlimm ist und nicht wehtut“, folgert Emmrich. In seiner Erfahrung käme es bei Kindern häufig vor, dass sie erstmal Angst vor Wasser hätten, weil es nass ist und in den Augen brennen könnte. Besonders wichtig sei es deshalb, vorbeugend zu arbeiten und die Ängste früh zu erkennen, bevor sie sich manifestieren. Aber nicht nur Wasser kann ein beklemmendes Gefühl auslösen: Vielen Kindern falle es schwer, sich von ihren Eltern zu verabschieden und alleine unter anderen, teilweise fremden Kindern zu sein. „Manche Kinder wollten nicht aus dem Auto aussteigen und zum Kurs gehen“, erinnert sich der Schwimmlehrer. „Viel Empathie und Rücksichtname sind dann das A und O.“
Spielerisch einsteigen
Um die ängstlicheren Kinder etwas vertrauter mit Wasser zu machen, rät Emmrich dazu, sich viel Zeit zu lassen. „In den Schwimmkursen sitzen die Kinder auch teilweise 15 Minuten am Beckenrand, bis sie sich bereit dazu fühlen, mitzumachen.“ Insgesamt geht er das Schwimmtraining eher spielerisch an: „Ich versuche immer etwas zu quatschen und die Kinder zum Lachen zu bringen. Dann geht’s damit los, dass sie ins Wasser blubbern sollen, im flachen Wasser Krokodil spielen oder auch mal versuchen, mit beiden Ohren unter Wasser zu tauchen.“ Der leichte Umgang mit Wasser helfe schon vielen Kindern dabei, erste Berührungsängste abzulegen. Trotzdem sei es wichtig, auch die Grenzen der Kinder zu akzeptieren. „Wenn jemand auf keinen Fall ins Wasser will, sollte man auch niemanden dazu zwingen“, folgert der Schwimmtrainer. Auch im neuen Schuljahr bietet er in Daniels Spaßschwimmschule Schwimmkurse für Kinder an. Mehr Informationen zum Kursangebot gibt es hier.