Führende Ökonomen warnen vor den wirtschaftlichen Folgen nach zahlreichen Angriffen auf Politiker und Helfer verschiedener Parteien. Sie befürchten, dass diese Entwicklung den Wirtschaftsstandort Deutschland stark schaden und die Demokratie gefährden könnte.
Wirtschaftsweise warnt vor Imageschaden
Monika Schnitzer, Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, bezeichnet die neuesten Angriffe auf Wahlkämpfer als „alarmierend“. In einem Interview mit dem „Handelsblatt“ äußerte sie, dass der „Imageschaden für Deutschland groß und dem Wirtschaftsstandort Deutschland sehr schaden“ könne. Darüber hinaus könnten solche Vorfälle immer mehr Menschen davon abschrecken, sich politisch zu engagieren – eine „große Gefahr für unsere Demokratie“.
Deutschland als Anker der Stabilität
Die aktuellen Entwicklungen könnten Deutschland seinen Ruf als Stabilitätsanker in Europa kosten, mahnt der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher. Er sieht die Gefahr, dass eine wachsende Instabilität ausländische Unternehmen und Investoren verunsichern und die Direktinvestitionen in Deutschland weiter schwächen könnten. Besonders Regionen in Ostdeutschland könnten laut Fratzscher „einen hohen wirtschaftlichen Preis zahlen“.
Gefahr für die Demokratie
Auch Saskia Esken, SPD-Chefin, sieht eine ernsthafte Gefahr für die Demokratie und warnt vor jeglicher Verharmlosung der Geschehnisse. „Der Überfall auf Matthias Ecke und die wachsende Gewalt gegenüber denen, die sich für unsere Demokratie einsetzen, ist ein Alarmsignal an alle Menschen in diesem Land“, sagte sie der „Rheinischen Post“.
Forderung nach entschlossenem Handeln
Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, fordert klare Konsequenzen aus den jüngsten Angriffen auf Wahlkämpfer in Dresden und Essen. Statt über die Vorfälle zu diskutieren, sei ein „entschlossenes, solidarisches Handeln aller staatlicher Institutionen gegen diese zunehmende Gewaltbereitschaft“ notwendig, äußerte er gegenüber der „Rheinischen Post“. Er plädiert für eine konsequente Strafverfolgung mit wirkungsvollen Urteilen und ein respektvolles Miteinander in der Gesellschaft.
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