Mehr als drei Jahrzehnte nach einem tödlichen Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim in Saarlouis hat die Bundesanwaltschaft einen weiteren mutmaßlichen Täter angeklagt. Der 54-Jährige soll in 20 Fällen Beihilfe zum Mord und zum versuchten Mord geleistet haben.
Mordanklage 30 Jahre nach Brandanschlag
Laut dem Magazin „Spiegel“ wird dem Angeklagten vorgeworfen, im September 1991 einen anderen Neonazi angestiftet zu haben, das Asylbewerberheim in Saarlouis anzuzünden. Dem Bericht zufolge starb ein Ghanaer bei dem Anschlag, während andere Bewohner nur durch Glück überlebten.
Der Fall wurde erst vor kurzem wieder aufgerollt, fast 30 Jahre nach dem ursprünglichen Brandanschlag. Im Oktober verurteilte das Oberlandesgericht Koblenz im ersten Prozess einen Mann wegen Mordes und mehrfacher versuchter Morde zu einer Jugendstrafe von sechs Jahren und zehn Monaten. Das Gericht war überzeugt, dass dieser Mann das Asylbewerberheim im September 1991 in Brand gesetzt hatte.
Die Rolle des Angeklagten
Der nun Angeklagte galt laut „Spiegel“ damals als Anführer der Neonaziszene in Saarlouis. Er soll in der Nacht vor dem Brandanschlag einen rechtsextremen Kameraden zur Tat angestiftet haben. Der Angeklagte bestreitet jedoch die Vorwürfe.
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