Die Kreuzung Johannistorwall / Kommenderiestraße ist ein sensibles Thema in Osnabrück.
2014 kamen hier binnen weniger Monate zwei Fahrradfahrer ums Leben. Wie bei der Mehrzahl der tödlichen Unfälle zwischen Radfahrer und LKW in der Hasestadt, waren die Fahrradfahrer unter einen nach rechts abbiegenden Lastwagen geraten.
Die Sicherheit von Fahrradfahrern und die Unversehrtheit von Auto-Blech darf nicht gegeneinander aufgerechnet werden. Wir bitten unsere Leser um entsprechende Sensibilität in ihren Kommentaren!
Seit 2014 wird an den Gefahrenstellen, nicht aber an der eigentlichen Ursache, der durch die Innenstadt führenden Bundesstraße 68, herumgedoktert.
Erst wurden Warnschilder angebracht, dann Spiegel für die LKW-Fahrer. Der Verlauf des Fahrradwegs wurde verschwenkt, und seit dem 14. Oktober ist die rechte Fahrspur des Johannistorwalls vor der „Todeskreuzung“ in Fahrtrichtung Hauptbahnhof nur noch eine reine Rechtsabbiegerspur, mit einer entsprechend von der Geradeausspur abgesonderten Ampelschaltung.
Mehr Blechschäden durch neue Verkehrsregelung?
Seither scheint es an dieser Kreuzung vermehrt zu kleineren Unfällen zu kommen, das jedenfalls meint eine Leserin festgestellt zu haben, die nach eigenen Angaben selbst Zeugin zweier Auffahrunfälle im entsprechenden Kreuzungsbereich geworden ist.
Wir fragen unsere Leser:
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2015: 3 Unfälle / 2016: 8 Unfälle – in nur 9 Tagen
Wir haben bei der Osnabrücker Polizei nachgefragt, ob es seit Einführung der neuen Verkehrsregelung tatsächlich zu einer Häufung von Verkehrsunfällen gekommen ist.
Frank Oevermann, Pressesprecher der Polizeiinspektion Osnabrück, hat seit der Einführung der neuen Rechtsabbiegerspur am 14. Oktober bis einschließlich vergangenen Sonntag (23.10.) acht Unfälle gezählt.
Im Vergleichszeitraum 2015 waren es hingegen nur drei Unfälle.
Allerdings, so Frank Oevermann, stand lediglich ein Unfall am 22.10. mit dem Rechtsabbiegerfahrstreifen in Verbindung. Bei diesem Unfall wurde von einem Autofahrer „offensichtlich bewusst die vorgeschriebene Fahrtrichtung missachtet“, so der Polizeipressesprecher, und weiter „bei den übrigen Unfällen waren die üblichen Verstöße (wie z.B. Abstand, Unachtsamkeit) ursächlich“.
Gehäufte Unfallzahlen stehen nicht in Zusammenhang mit der neuen Verkehrsregelung?
Einen Zusammenhang mit der neuen Verkehrsregelung will Oevermann noch nicht herstellen: „Von einer Häufung kann man trotz der unterschiedlichen Jahreszahlen aber meines Erachtens nicht sprechen, da der Vergleichszeitraum hierfür zu kurz ist. Vielmehr handelt es sich eher um eine zufällige Erhöhung der Unfallzahlen im genannten Zeitraum, die aber nicht im Zusammenhang mit dem neu geschaffenen Rechtsabbiegerfahrstreifen gesehen werden kann.“
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