In den vergangenen Wochen waren die 13 neuen Elektrobusse (“eine Glückszahl”, OB Griesert) bereits regelmäßig im Straßenverkehr zu sehen. Mitarbeiter wurden geschult und im anstrengenden Schülertransport wurde die Technik auf eine erste Belastungsprobe gestellt. Nun, an diesem Samstag, soll es wirklich losgehen.
Bereits am Mittwoch, gegen 13 Uhr, wurde der Betrieb zumindest symbolisch gestartet. “Da sehnt man diesen Termin so lange herbei”, so Stadtwerke Mobilitätsvorstand Dr. Stephan Rolfes, doch dann kommt “auf den letzten Metern” doch noch etwas dazwischen; wer kennt es nicht?
Wenn man davon absieht, dass ursprünglich das Jahresende 2018 als Startdatum angepeilt wurde, kann die Verschiebung um rund drei Monate noch als minimal betrachtet werden – immerhin konnte der niederländische Hersteller VDL die Produktion und Lieferung wie versprochen erfüllen. Lediglich der Endhaltepunkt in Haste machte den Stadtwerkern immer wieder einen Strich durch die Rechnung – auch auf den letzten Metern.
Erst gab es bürokratische Hürden, die den Bau verzögerten, dann regnete es ausgerechnet an dem Tag, an dem die Asphaltierung geplant war in Strömen,. Daher werden die Elektrobusse in den ersten Tagen des Regelbetriebs vorerst nur an der Endhaltestelle in Düstrup aufgeladen werden können, so Dr. Rolfes, was dazu führt, dass die elektrische Bedienung zu Beginn dann doch nur “eingeschränkt ” erfolgen wird.
Osnabrück hat “die Längste”
Wenn der Asphaltierung – bei hoffentlich bald schönem Wetter – in Haste abgeschlossen ist, wird die neue Linie M1 mit 13 Kilometern künftig aber die längste rein elektrisch betriebene Buslinie Deutschlands sein.
Bei der Vorstellung des ersten der 13 neuen E-Gelenkbusse vom Typ VDL Citea SLFA-181 Electric im vergangenen Oktober hatte der Oberbürgerbürgermeister bereits von einer „Zeitenwende für Osnabrück“ gesprochen. „Die wird jetzt Wirklichkeit und für die Menschen in und um Osnabrück spürbar“, so Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Osnabrück. „Leise, emissionsfrei und mit mehr Komfort – die neue E-Buslinie M1 ist ein gewaltiges Stück Lebensqualität für unsere Stadt und der Auftakt in ein neues Mobilitäts-Zeitalter.“ Griesert zeigte sich überzeugt, dass die Systemumstellung von Diesel- auf Elektrobusse ein Erfolg wird. „In Kombination mit dem neuen Busliniennetz und weiteren Maßnahmen ebnen wir den Weg in eine nachhaltige mobile Zukunft.“
Das Osnabrücker E-Gefühl
„Die Osnabrücker erwartet ab Samstag auf der M1 ein völlig neues Fahrerlebnis – auch wenn wir, anders als geplant, die M1 noch nicht komplett elektrisch fahren können“, erläuterte Stadtwerke-Mobilitätsvorstand Dr. Stephan Rolfes. Die Bauarbeiten an der neuen Endwende in Haste-Ost konnten witterungsbedingt noch nicht final abgeschlossen werden. „Da wir die Endwende leider noch nicht befahren und daher dort nicht Strom tanken können, werden wir in den ersten Tagen unterstützend Dieselbusse einsetzen“, so Dr. Rolfes weiter. „Sobald die Arbeiten fertig sind, wird die M1 komplett elektrisch – damit auch alle Fahrgäste das neue E-Gefühl erleben können.“
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Meilenstein M1
Die Inbetriebnahme der M1 sei für die Stadtwerke ein bedeutender Meilenstein auf einem bereits vor gut zehn Jahren eingeschlagenen Weg. „Sehr frühzeitig haben wir mit ersten Planungen für den Systemwechsel begonnen. Jetzt können wir mit ein wenig Stolz behaupten, dass wir mit der größten E-Busflotte bundesweit Vorreiter sind.“ Nach der M1 sollen vier weitere MetroBuslinien folgen und schrittweise elektrifiziert werden. Mehr als sechzig Elektrogelenkbusse werden sukzessive bis 2022 auf den Linien M1 bis M5 unterwegs sein.
Aufwendige Ladeinfrastruktur
Für den Start der M1 waren in den vergangenen Monaten umfangreiche Arbeiten für die Ladeinfrastruktur erforderlich. An den Bus-Endwenden in Haste und Düstrup wurden jeweils zwei Schnellladestationen gebaut, auf dem Stadtwerke-Busbetriebshof eine weitere Schnellladestation plus 14 Ladestationen. Für die weiteren E-Buslinien werden ebenfalls Schnellladestationen an den Bus-Endwenden sowie Depotlader benötigt. „Wir sind allen Partnern und Firmen für die bisher geleistete großartige Arbeit sehr dankbar. Ohne Strom könnten unsere Busse nun mal nicht fahren“, bedankte sich Stadtwerke-Mobilitätsvorstand Dr. Stephan Rolfes.
Weiterer BMU-Förderbescheid
und siebzig Millionen Euro beträgt das Gesamtinvest für die komplette Systemumstellung, mehr als fünfzig Prozent der Summe kann aus Fördermitteln gedeckt werden. „Diese hohe Förderquote zeigt deutlich, dass das vorbildliche Engagement unserer Stadtwerke auch seitens der verschiedenen Fördergeber honoriert wird“, betonte Oberbürgermeister Griesert. Ganz aktuell haben die Stadtwerke einen weiteren Förderbescheid vom Bundesumweltministerium (BMU) in Höhe von 6,3 Millionen erhalten. Allein die BMU-Förderung erhöht sich damit auf 21,2 Millionen Euro. „Eine wunderbare Nachricht, passend zur heutigen offiziellen Inbetriebnahme“, so Dr. Rolfes abschließend.
Mit Material der Stadtwerke Osnabrück