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Als Zeichen gegen die Todesstrafe: Osnabrücker Theater wird Ende des Monats illuminiert

Das Theater Osnabrück leuchtet zum Protest gegen die Todesstrafe. Am 30. November ist es wieder soweit. / Foto: Stadt Osnabrück (Archivbild)

Auch die Stadt Osnabrück wird wieder dabei sein, wenn in den Abendstunden des 30. November Städte in aller Welt ihren symbolischen Protest gegen die Todesstrafe zum Ausdruck bringen, indem ein öffentliches Gebäude in besonderer Weise beleuchtet wird. Die Gemeinschaft Sant’Egidio organisiert in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen den 20. Internationalen Aktionstag „Cities for Life – Städte für das Leben/Städte gegen die Todesstrafe.”

Wie seit mehreren Jahren werden auch diesmal die Verantwortlichen des Osnabrücker Theaters dafür sorgen, dass ihr Gebäude illuminiert wird. Stellvertretend für die gesamte Friedensstadt Osnabrück wird durch diese Aktion die besondere Verbundenheit der Theater-Belegschaft mit weltweiten Aktionen für Humanismus, Menschenrechte und einen toleranten Umgang miteinander dokumentiert. Die Hasestadt ist mit ihrem Beitrag zur Aktion in guter Gesellschaft: In Berlin erstrahlte unter anderem bereits der Rathausturm, in Rom das Kolosseum, in Brüssel das Atomium, in Würzburg die Festung oder in Nürnberg die Straße der Menschenrechte.

Positive Entwicklungen im Bereich der Todesstrafe

In den vergangenen Monaten gab es trotz der Pandemie weitere positive Entwicklungen im Bereich der Kampagne zur Abschaffung der Todesstrafe. Im Dezember 2020 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum wiederholten Mal eine Resolution über ein universales Moratorium der Todesstrafe mit noch größerer Zustimmung als in den vorherigen Jahren verabschiedet. 123 Länder stimmten für ein Hinrichtungsmoratorium, dabei unterstützten vier neue Staaten die Resolution zum ersten Mal.

Gute Nachrichten gibt es aus den USA, denn mit Virginia hat der 23. US-Bundesstaat die Todesstrafe abgeschafft und auf Bundesebene wurde nach den zahlreichen Vollstreckungen von Todesurteilen im vergangenen Jahr nun ein Moratorium der Hinrichtungen ausgerufen. In Afrika hat in diesem Jahr Sierra Leone die Todesstrafe abgeschafft und der Oberste Gerichtshof von Malawi hat die Todesstrafe als unvereinbar mit der Verfassung erklärt und damit einen wichtigen Schritt zu ihrer Abschaffung eingeleitet, sodass Afrika immer mehr auf dem Weg ist, nach Europa zum zweiten Kontinent ohne Todesstrafe zu werden.

Populistische Ideen bringen Todesstrafe zurück

Leider bleiben aber besorgniserregende Nachrichten nicht aus. Insbesondere sind aus den Krisengebieten im Zusammenhang mit dem Terrorismus steigende Vollstreckungszahlen zu registrieren. Durch populistische Ideen kommt es auch in europäischen Ländern zu Äußerungen, die eine Wiedereinführung der Todesstrafe gerade bei schlimmen Vergehen fordern. Daher bleibt die Bedeutung dieses globalen Einsatzes für eine Kultur des Lebens dringend erforderlich.

Seit Beginn der Kampagne im Jahr 2002 wurden bereits in über 100 Ländern Veranstaltungen zur Sensibilisierung der Zivilgesellschaft durchgeführt, um eine Kultur der Achtung des menschlichen Lebens zu stärken. Der internationale Tag „Cities for Life” ist die weltweit größte Mobilisierung von Städten mit ihren Bürgerinnen und Bürgern für die Achtung der Menschenrechte auch in schwierigen Situationen.

Weitere Informationen über die internationale Initiative finden sich im Internet unter www.santegidio.org.


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