Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) hat festgestellt, dass Alleinerziehende in Deutschland besonders häufig unzufrieden sind. Gleichzeitig zeigt sich, dass Lebenszufriedenheit von verschiedenen Faktoren wie Zuwanderungserfahrung, Bildungsabschluss der Eltern, Distanz zum Elternhaus und Arbeitsweg bestimmt wird.
Lebenszufriedenheit von Alleinerziehenden und Migrationshintergrund
Laut dem “Monitor Wohlbefinden” des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung ist der Anteil der unzufriedenen Ein-Eltern-Haushalte fast doppelt so hoch (57 Prozent) im Vergleich zu Haushalten mit einem Partner und Kindern (etwa ein Drittel). BiB-Direktorin Christa Katharina Spieß erklärte hierzu: “Einsamkeit und bei Singles mit Kindern auch die besonderen Herausforderungen, sich ohne Partner oder Partnerin im Haushalt um Kinder zu kümmern, gehen mit einer geringeren Lebenszufriedenheit einher.”
Darüber hinaus weisen Personen mit eigener Zuwanderungserfahrung eine recht hohe Lebenszufriedenheit auf (6,8 auf einer Skala von 0 bis 10). Hingegen ist die sogenannte “zweite Generation” etwas weniger zufrieden (6,5), obwohl diese tendenziell erfolgreicher als ihre Eltern sind. Spieß erläuterte dies damit, dass die erste Generation ihr Leben eher mit der Situation im Herkunftsland vergleicht, während die zweite Generation ihr Leben häufiger im Vergleich zu Personen ohne Migrationshintergrund bewertet.
Bildungsgrad der Eltern und Arbeitsweg beeinflussen das Wohlbefinden
Den Studienergebnissen zufolge spielt auch der Bildungsabschluss der Eltern sowie die Distanz zum Elternhaus eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden erwachsener Kinder. So geben erwachsene Kinder von Eltern ohne Hochschulabschluss häufiger an, weniger zufrieden zu sein. Die größte Zufriedenheit berichten diejenigen, die bis zu einer Stunde Fahrzeit mit dem Auto von den Eltern entfernt wohnen.
Lange Arbeitswege können Stress verursachen und die Lebenszufriedenheit mindern. BiB-Studien zeigen, dass Personen mit langen täglichen Arbeitswegen eine geringere Lebenszufriedenheit berichten, während berufliche Umzüge mit einem Anstieg der Lebenszufriedenheit in Zusammenhang stehen. BiB-Forscher Nico Stawarz schlägt vor: “Seit der Corona-Zeit, aus der die Daten der Erhebung stammen, ist Homeoffice weiter verbreitet und bietet eine Alternative zum täglichen Pendeln. Wenn lange Pendelstrecken entfallen, kann sich das letztlich positiv auf die Lebenszufriedenheit auswirken.”