Die Kosten für den Erwerb eines Führerscheins in Deutschland sind drastisch gestiegen, wobei Fahrlehrerverbände und Automobilclubs vor dem weit verbreiteten Verlust fahrbarer Gruppen in der Gesellschaft warnen. Diese Kosten, die mittlerweile bei 3.000 bis 4.000 Euro liegen, sind für Geringverdiener und viele Durchschnittsverdiener kaum noch tragbar.
Das Fahren als wichtige gesellschaftliche Fähigkeit
Malte Dringenberg, Sprecher des Automobilclubs von Deutschland (AvD), äußerte gegenüber der “Bild”-Zeitung, dass der Führerschein eine wichtige Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe sei und für viele Berufe, wie in der Pflege oder im Handwerk, unabdingbar sei. “Die Politik muss dafür sorgen, dass der Führerschein bezahlbar bleibt”, forderte der AvD.
Ursachen für die steigenden Kosten
Der ADAC verweist auf höhere Fahrzeugkosten, gestiegene Spritkosten und vor allem höhere Personalkosten aufgrund eines akuten Mangels an Fahrlehrern als Gründe für die Kostensteigerungen. Regional gibt es allerdings große Unterschiede der Preise für die Fahrausbildung. Kurt Bartels, Chef des Fahrlehrerverbands Nordrhein, erklärte gegenüber der “Bild”, dass Fahrschulen “gezwungen” seien, gestiegene Kosten an die Fahrschüler weiterzugeben. “Von den Folgen der Inflation kann man sich nicht abkoppeln”, so Bartels.
Mehr Fahrstunden und Prüfungswartezeiten treiben die Kosten
Bartels führte weiter aus, dass im Durchschnitt mehr Fahrstunden bis zur Prüfungsreife nötig seien als früher. Von einst 20 vor 20 Jahren, seien heute 30 bis 40 Stunden erforderlich. Gründe dafür seien strengere Prüfungsanforderungen und ein komplexerer Verkehr, insbesondere in den Ballungsräumen, wegen einer höheren Fahrzeugdichte, E-Rollern und mehr Radfahrern. Der Fahrlehrerverband Berlin wies darauf hin, dass ein Mangel an Terminen für Fahrprüfungen ebenfalls die Kosten für viele Fahrschüler in die Höhe treibt. In Berlin müssen Prüflinge teilweise monatelang auf ihre Prüfung warten und während dieser Wartezeit weitere Übungsstunden absolvieren. Verbandschef Stephan Ackerschewski bezeichnete dies in der “Bild” als einen “Flaschenhals”, der zu hunderten von Euro an Zusatzkosten führen könne.
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