Die Meldung über einen Verkehrsunfall mit mehreren Beteiligten und eingeklemmten Personen erreichte die Retter überraschend am Samstag (24. August 2024) gegen 9:30 Uhr. Ehrenamtliche Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Johanniter rückten aus. Kurz darauf folgte auch die gemeinsame Einsatzgruppe von Johannitern und DRK mit Rettungshunden, welche ebenfalls durch Ehrenamtliche aufgestellt ist. Auch drei Polizeibeamte unterstützten freiwillig die Übung.
Erst an der aufgebauten Einsatzstelle in einem Neubaugebiet an der Straße „In der Steininger Heide“ stellte sich heraus, dass es sich um eine Übung handelte. Angenommen wurde ein Kreuzungsunfall, bei dem zwei voll besetzte Autos ineinander geprallt waren. Ein Fahrzeug stand instabil schief auf dem anderen, in beiden PKW waren Personen eingeklemmt. Insgesamt gab es zahlreiche Verletzte – man ging also von einem sogenannten Massenanfall von Verletzten aus. Neben mehr Rettungskräften erfordert und aktiviert ein solcher auch erweiterte Organisationsstrukturen in der Einsatzleitung. Eine Besonderheit stellte auch dar, dass Personen vermisst wurden, die sich in unbekanntem Zustand vom Unfallort in Richtung Wiesen und Wald entfernt hatten.
Komplexes Szenario fordert die Retter heraus
Die Freiwillige Feuerwehr leitete sofort die technische Rettung ein. Ein nicht unerheblicher Aufwand, denn die Fahrzeuge mussten zunächst stabilisiert werden, um weitere Gefahren für Retter und Patienten auszuschließen. Erst dann konnte man damit beginnen, die Autos mit schwerem technischen Gerät so aufzuschneiden, dass die Eingeklemmten befreit werden konnten. Parallel wurden alle Verletzten gesichtet und entsprechend ihrer Verletzungsmuster versorgt. Verletzungen und Wunden waren den Statisten angeschminkt worden, um die Szene möglicht echt wirken zu lassen. Mit einer speziellen Puppe wurde auch eine Reanimation geprobt.
Die Rettungshundestaffel bereitete derweil ihren Einsatz vor. Fünf Hundeteams standen zur Verfügung, welche jeweils circa 20 Minuten lang suchen können, bevor eine längere Pause nötig wird. Anhand von Kartenmaterial wurde der Einsatzbereich festgelegt und in Suchabschnitte eingeteilt, sodass die anschließende Suche effektiv ablaufen konnte.
Auf Initiative des Johanniter Ortsverbandes Osnabrück war die Übung mit dem DRK Kreisverand Osnabrück-Stadt organisiert worden. Im Sinne einer Lehrübung galt es anhand eines komplexen und nicht alltäglichen Szenarios herauszufinden, wo Optimierungspotential in der Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen für derartige Einsätze liegt. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen gezielt in die künftige Ausbildung ein. Führungskräfte anderer Hilfsorganisationen und der Berufsfeuerwehr unterstützten deshalb als qualifizierte Übungsbeobachter.
Übrigens: Die Freiwillige Feuerwehr in Voxtrup lädt am kommenden Sonntag (1. September 2024) zum Tag der offenen Tür ein. Ab 11 Uhr öffnet sie die Tore für jedermann und zeigt in Vorführungen, womit die Feuerwehr zu tun hat. Außerdem werden die Fahrzeuge ausgestellt und Kinderunterhaltung geboten.