Zum internationalen Aktionstag „One Billion Rising“ riefen die Gleichstellungsbeauftragten aus Stadt und Landkreis Osnabrück gestern (14.02.) zu einer Demo mit Kundgebung auf. Dazu hatten sich trotz Regenwetters rund 100 Personen am Nikolaiort in der Innenstadt Osnabrücks eingefunden. Umrahmt wurde die Kundgebung von der Trommelgruppe „Rosinhas Escola de Samba Osnabrück“ und einem Tanz-Flashmob.
„Im Schnitt hat in der EU jede zweite Frau sexuelle Belästigung und jede dritte Frau sexualisierte oder körperliche Gewalt erfahren“, sagte Ann Kristin Schneider, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Osnabrück, bei der Kundgebung. „Wir fordern die Bundesregierung und den Justizminister dazu auf, sexualisierte Gewalt und Männerrechte nicht länger zu schützen. Wir fordern auch für das deutsche Strafrecht ein ‚Ja heißt Ja‘ und endlich ein Stückchen mehr Gerechtigkeit für Überlebende von Vergewaltigungen.“
Aktionstag 2012 ins Leben gerufen
Der Aktionstag „One Billion Rising“ findet jedes Jahr am 14. Februar statt und ist eine weltweite Kampagne für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen und für Gleichstellung. Sie wurde 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert. Die „Milliarde“ steht für ein Drittel aller Frauen und Mädchen, die laut UN von Gewalt betroffen sind.
114 Femizide in Deutschland im vergangenen Jahr
114 Femizide allein in Deutschland hat die Initiative „Femizide stoppen“ für das Jahr 2023 gezählt. Unter Femiziden versteht man die Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts, meist durch ihren Partner oder Ex-Partner, oft im Kontext einer Trennung. Aber geschlechtsspezifische Gewalt beginnt schon viel früher: ein sexistischer Witz in der Kneipe, eine vermeintlich zufällige Berührung am Arbeitsplatz, ein Hinterherpfeifen auf der Straße. Als öffentliches Zeichen gegen geschlechtsspezifische Gewalt und Femizide wurde erst kürzlich ein Mahnmal in Osnabrück eingeweiht.