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Akademie am Klinikum Osnabrück feiert 200 Jahre Hebammenausbildung

Ein besonderes Jubiläum auf dem Finkenhügel: Die Gründung der Hebammenlehranstalt, die ein Vorläufer der Akademie des Klinikums Osnabrück war, liegt in diesem Jahr genau 200 Jahre zurück.

Schule 1824 in der Johannisstraße gegründet

Mit der Schule, 1824 zunächst in einem Gebäude an der Johannisstraße gegründet, wurde die erste derartige Ausbildungseinrichtung in Osnabrück und im westlichen Teil des damaligen Königreiches Hannover geschaffen. Der Ansatz war es, wie in der Chronik der Stadt Osnabrück nachzulesen ist, „in misslichen Umständen befindlichen Schwangeren die Gelegenheit zu verschaffen, ihre Entbindung und Wochenbetten kostenfrei abzuwarten und bei schweren Geburten Hilfe zu finden“.

Seinerzeit kamen, wie PD Dr. Dr. Yves Garnier, der Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Klinikums, erklärte, die meisten Kinder bei Hausgeburten zur Welt, und die kostenfreie Entbindungsmöglichkeit in Verbindung mit der Schule war vor allem für arme Frauen gedacht, die sich in der Anfangszeit sogar in einfachen Tätigkeiten für ihren Aufenthalt verdingen mussten. Kein Vergleich natürlich zur heutigen Zeit, in der Frauen nur in der Entbindungsabteilung des Klinikums Osnabrück fünf Kreißsäle und einen OP für Kaiserschnitt-Geburten zur Verfügung haben. Im modernen Betreuungsmodell des „Hebammenkreißsaals“ können sie frei zwischen hebammengeleiteten und arztassistierten Entbindungen wählen und sich die Gebärposition aussuchen.

Hebammenausbildung hat sich entwickelt

Wie sich die Hebammenausbildung von den Anfängen bis heute entwickelt hat, macht, wie Garnier sagte, gleichzeitig den Wandel der Geburtshilfe sichtbar – und es versinnbildlicht auch die Veränderungen der Rolle der Frau in der Gesellschaft. Das Jubiläum „200 Jahre Hebammenschule“ wurde mit einem Festakt in den Räumen der Akademie des Klinikums gewürdigt. Dabei gab es Redebeiträge von Dr. Fritz Brickwedde, dem Aufsichtsratsvorsitzenden des Klinikums, von Garnier, von Silke Geers, der Fachbereichsleiterin der Hebammenausbildung, und von Anke Kramer, der Leitenden Hebamme am Klinikum Osnabrück. Außerdem sprach Sarah Wilkener, eine junge Frau aus dem Hebammenkurs 29 an der Akademie.

Umwandlung in Studienberuf

Nach der Umwandlung in einen Studienberuf läuft die Hebammenausbildung in der bisherigen Form aus. Jetzt, Ende September, schließt der letzte Kurs an der Akademie des Klinikums die Ausbildung ab. Wie Kerstin Moldenhauer, die Leiterin der Akademie, sagte, wurden damit seit der Wiedereröffnung der Hebammenschule im Jahr 1982 in 59 Kursen insgesamt 450 Hebammen ausgebildet. Aktuell sind 15 Ausbildungsplätze und 33 Studienplätze im Hebammenberuf an der Klinikum-Akademie belegt.

Viele Osnabrücker Stationen mit Hebammenschule verbunden

In Osnabrück sind viele Stationen mit der Hebammenschule verbunden. Nach dem Start an der Johannisstraße wurde sie 1867 aus Platzmangel in ein Gebäude an der Knollstraße 7 verlegt. Nachdem es 1902 abgebrannt war, erfolgte bis 1904 der Neubau des bekannten Gebäudes der „Hebammenlehranstalt“ an der Knollstraße 16 (heute KME). 1925 schloss mit dem Umzug in das Gebäude an der Ecke Lieneschweg/Caprivistraße auch die Gründung der Städtischen Frauenklinik an. Nach der Einstellung der Hebammenausbildung im Jahr 1936 erfolgte erst 1982 die Wiederaufnahme, zunächst im Obergeschoss, später im Gartenhaus der Frauenklinik. 1995 wurde die Hebammenausbildung als Teil der Akademie des Klinikums in ein Gebäude des früheren Bundeswehrkrankenhauses an der Sedanstraße 115 verlegt, das heute als Unterkunft für Geflüchtete dient. Danach wurde von 2015 bis 2018 ein Bankgebäude an der Möserstraße und dann noch ein Jahr lang eine frühere Speditionsimmobilie im Gewerbegebiet Fledder genutzt, bevor schließlich 2019 der Umzug in das neugebaute Akademie-Gebäude auf dem Medizin-Campus des Klinikums auf dem Finkenhügel erfolgte.

Bildunterschrift zum Titelbild (von links): Betriebsratsvorsitzender und stellv. Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Breitkreuz, Pflegedirektorin Angelika Atrat, Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Fritz Brickwedde, Pflegedienstleiterin Martina Otte, Geschäftsführer Frans Blok, Fachbereichsleiterin der Hebammenausbildung Silke Geers, Chefarzt PD Dr. Dr. Yves Garnier, Leitende Hebamme Anke Kramer und die Leiterin der Akademie Kerstin Moldenhauer.


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