Die auch am Osnabrücker Hausflughafen FMO stark vertretene deutsche Airline Germania ist in Finanznot geraten.

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Das in Berlin ansässige Luftfahrtunternehmen gilt als der stärkste Frequenzbringer für den Flughafen Münster/Osnabrück, der in diesem Jahr erstmals seit Jahren wieder einen millionsten Fluggast abfertigen konnte.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Germania angekündigt für den Sommerflugplan 2019 einen dritten Jet am FMO fest zu stationieren.

Luftfahrtbranche im Umbruch

Eine am Montag veröffentlichte Pressemitteilung der Germania bringt die aktuelle Krise mit den starken Veränderungen der europäischen Luftfahrtbranche in Verbindung. Nach Ansicht des Unternehmens war insbesondere das Jahr 2018 mit großen Herausforderungen verbunden und die gesamte Branche befindet sich in einer Umbruchphase, von der auch Germania betroffen ist.

Besonders zu schaffen machten Germania, neben massiven Peissteigerungen für das Flugbenzin bei gleichzeitiger Abwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar, auch erhebliche Verzögerungen bei der Einflottung von Fluggerät sowie eine außergewöhnlich hohe Anzahl technischer Serviceleistungen an der Flotte, die aus insgesamt 37 Jets besteht.

Verkauf der Airline scheint möglich

Nach Recherchen des Branchenportals „Aero Telegraph“ geriet Germania kurz vor dem Jahreswechsel in akute finanzielle Schwierigkeiten und benötigte bis zum 27. Dezember 20 Millionen Euro um weiterfliegen zu können.
Geschäftsführer und Alleineigentümer Karsten Balke soll nach Angaben des Branchendienstes einen Verkauf der seit Jahren defizitären Germania-Gruppe „in Teilen oder als Ganzes“ in Erwägung ziehen.

Germania: Keine Einschränkungen bei den Flügen

Vor dem Hintergrund dieser Belastungen prüft das mittelständische Unternehmen nach eigenen Angaben aktuell mehrere Optionen einer Finanzierung, um sich weiter gegen Fluggesellschaften mit konzernähnlichen Strukturen behaupten zu können.

Germania betont: „Beim Flugbetrieb gibt es keine Einschränkungen, alle Germania-Flüge finden planmäßig statt“.