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Airbnb in Osnabrück – eine gute Sache?

Airbnb, über dts

Eine Nacht im Fass, im Baumhaus oder über den Dächern von Osnabrück: Wer ein Aribnb bucht, kommt an spannenden und außergewöhnlichen Übernachtungsmöglichkeiten nicht vorbei. Doch wie schlägt sich das Konzept vor dem Hintergrund von Wohnungsmangel sowie steigenden Mieten? Und ist Airbnb eine Gefahr für Hotels?

„Grundsätzlich bedeuten die Unterkünfte eine Erweiterung des Übernachtungsangebotes, das Gästen einen authentischen Aufenthalt mit Nähe zu Einheimischen ermöglicht“, sagt Petra Rosenbach von der Tourismusgesellschaft Osnabrücker Land mbH. Gerade jüngere Menschen würden so etwas suchen und anderen Ferienunterkünften vorziehen. Und damit scheint Rosenbach recht zu haben, denn auch Statistiken zeigen, dass vor allem 21- bis 30-Jährige über Airbnb eine Unterkunft buchen. Dann fällt die Kurve, insbesondere Menschen über 60 Jahre scheinen sehr wenig von dem Angebot zu halten oder schlicht davon nichts zu wissen.

Keine Gefahr für Hotelgewerbe

2.580 Hotelbetten gab es 2021 in der Hasestadt. Auch sie konkurrieren mit den Airbnb-Wohnungen. Das sei nach der Tourismus-Chefin allerdings nicht das größte Problem: „Es sind eher die ausgewiesenen Ferienwohnungen, die darunter leiden, dass auch private Wohnungen touristisch vermietet werden.“ Hier komme es tatsächlich zu einer Wettbewerbsverzerrung, da ausgewiesene Ferienwohnung viel höhere Auflagen zu erfüllen haben etwa im Bereich Brandschutz. Aktuell seien rund 120 Wohnungen bei Airbnb gelistet, auf einschlägigen Ferienwohnungs-Portalen finde man nur 22 bis 40 Einträge. „Bei den Hotels stehen zwar beide Unterkunftsarten im Wettbewerb zueinander, sprechen in der Regel aber durchaus unterschiedliche Zielgruppen an.“

Pandemiebedingt hat Osnabrück 9 Prozent seiner Hotelbetten verloren. 2019 gab es noch gut 2.800 Betten. In der Regel seien das nicht vermeidbare Hotelschließungen gewesen, die auch ohne Corona aufgrund fehlender Nachfolger oder Renovierungsstau früher oder später erfolgt wären. „Hier hat die Pandemie als Beschleuniger gewirkt“, kommentiert Rosenbach. Einen Zusammenhang sieht sie mit Aribnb-Angeboten dabei nicht. „Der allgemeine Rückgang der Übernachtungen lässt sich auf die Rückgänge durch den Geschäftsreiseverkehr und das Ausbleiben der internationalen Gäste zurückführen“, so die Tourismus-Chefin. Und die Branche scheint sich zu erholen: „In 2022 konnte die Stadt in den Frühjahrsmonaten aber schon wieder 80 Prozent der Übernachtungen in 2019 erzielen, auch weil vermehrt Gäste für Kurzurlaubsaufenthalte gewonnen werden konnten.“

Treiber für angespannten Mietmarkt?

Das größte Problem sind wohl Privatpersonen, die nicht zur kurzzeitigen Zwischennutzung ihre Wohnung vermieten, sondern ein richtiges Geschäft daraus machen. „Grundsätzlich ist bei Airbnb zu kritisieren, dass mit der touristischen Vermietung wertvoller Wohnraum zweckentfremdet wird“, lautet Rosenbachs Fazit. Denn auch in Osnabrück steigen die Mietpreise und der Wohnraum wird immer knapper. Immerhin wurde erst in diesem Jahr die Einwohnermarke von 170.000 geknackt.

Seit 2019 gibt es das sogenannte Niedersächsische Gesetz über das Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum. Dieses gibt Kommunen, die besonders unter Wohnungsmangel leiden, den Spielraum, Airbnb zu verbieten. Lüneburg war die erste niedersächsische Stadt, die von ihrem Recht Gebrauch machte. Osnabrück hat noch keine Verordnung in dieser Richtung erlassen. Neben Paris sind es vor allem weitere Touristenhochburgen wie Amsterdam, Barcelona oder Berlin, die Airbnb verbieten.

Besonders gefährlich wird es nach Rechtsanwalt Franz Ernst von der Osnabrücker Kanzlei Funk Tenfelde dann, wenn Mieter ihre Wohnung kurzzeitig untervermieten wollen. Denn: „Ein Vermieter kann vertraglich eine Untervermietung verbieten.“ Beim ersten Mal gibt es eine Verwarnung, beim zweiten Mal dann die fristlose Kündigung. Es lohnt sich also ein Blick in den Mietvertrag oder ein Gespräch mit dem Vermieter, bevor man für einen zweiwöchigen Urlaub aus Kostenersparnis seine Wohnung per Airbnb oder regelmäßig einen ungenutzten Raum anbietet.

Hier geht’s zum ersten Artikel mit besonders preisgünstigen, außergewöhnlichen und teuren Wohnungen in Osnabrück.


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Jasmin Schulte
Jasmin Schulte
Jasmin Schulte begann im März 2018 als Redakteurin für die Hasepost. Nach ihrem Studium der Germanistik und der Politikwissenschaft an der Universität Vechta absolvierte sie ein Volontariat bei der Hochschule Osnabrück. Weitere Stationen führten sie zu Tätigkeiten bei einer lokalen Werbeagentur und einem anderen Osnabrücker Verlag. Seit März 2022 ist Jasmin Schulte zurück bei der HASEPOST und leitet nun unsere Redaktion. Privat ist Jasmin Schulte als Übungsleiterin tätig, bloggt über Literatur und arbeitet an ihrem ersten eigenen Roman.

  

   

 

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