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AfD wirbt um Deutsche mit Migrationsgeschichte als Wähler

Die Alternative für Deutschland (AfD) versucht zunehmend, deutsche Bürger mit Migrationshintergrund als potenzielle Wähler zu gewinnen. Das teilt der Duisburger Politikwissenschaftler Achim Goerres in einem Gespräch mit dem „Spiegel“ mit. Doch das könnte die Partei auch Stimmen ihrer rechten Stammwählerschaft kosten.

AfD sucht neue Zielgruppen

Die AfD sieht in Einwanderern und ihren Nachkommen eine potenzielle Wählerschaft. „Einwanderer und ihre Nachkommen haben genauso Vorurteile wie andere auch“, sagte Goerres. Insbesondere bei türkischstämmigen Deutschen sieht der Wissenschaftler ein „zunehmendes Potenzial für konservative Parteien“.

Wahlverhalten der Deutschen mit Migrationsgeschichte

Seit 2016 forscht Goerres zum Wahlverhalten von Deutschen mit Migrationsgeschichte. Obwohl die meisten aus dieser Gruppe links wählen, gibt es nach Goerres‘ Beobachtungen auch „feste Verwurzelungen am rechten Rand“. Die AfD versucht diesen Trend zunehmend für sich zu nutzen und setzt hierbei auf Politiker mit Migrationsgeschichte. Darüber hinaus wirbt der AfD-nahe Verein „Mit Migrationshintergrund für Deutschland“ seit Juni aktiv um Interessierte mit Migrationsgeschichte.

Potenzial und Risiko der AfD-Strategie

Ob diese Taktik erfolgreich sein wird, stellt Goerres jedoch in Frage. Er sieht in der Offenheit der Partei für konservative Migranten auch ein Risiko: „Je mehr sich die Partei für konservative Migranten öffne, desto mehr könne sie in ihrer rechtsaußen positionierten Kernklientel verlieren.“ Dies könnte zu Unmut bei den Stammwählern führen: „Dann empört sich der rechte Rand, dass die AfD scheinbar mehr für privilegierte Minderheiten macht, als für `richtige` Deutsche ohne internationale Wurzeln“, warnte Goerres.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

  

   

 

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